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Kurator'in für: Fundstücke Feminismen Liebe, Sex und Wir
Natalie Mayroth is a German-Iranian author who graduated from Ludwig-Maximilian University Munich with a Master in Cultural Studies, Iranian Studies & Sociology. She works in South Asia and Germany for different publications like taz.die tageszeitung, Wochenzeitung, or VICE. In her writings, she focuses on subculture, media, women, and social issues. Natalie is a fellow of the Health Security Grant 2021/22, Development Journalism Grant by EJC with taz 2020, the International Media Fellowship by Press Club of Hannover 2019, Media Ambassadors India-Germany scholarship 2017, and China-Germany 2016.
Serbien bekommt eine queere Ministerin: Personalie Ana Brnabić, 40, studierte in den USA und in Großbritannien BWL und ist das erste Mitglied der Belgrader Regierung, das sich offen zu Homosexualität bekennt. Ernannte wurde sie neben 18 weiteren Ministerinnen (viel hat sich nach den vorzeitigen Wahlen am Personal allerdings nicht verändert) vom nationalkonservativen Premier Aleksandar Vučić. An der sexuellen Orientierung von Brnabic sei er nicht interessiert, äußerte er sich gegenüber Journalisten. So normal, wie das gerade klingt, ist es für den Balkanstaat jedoch nicht – und das derzeitige Aufsehen um ihre Person ist Brnabić gar nicht so recht. Sie wolle nicht als lesbische Ministerin, sondern als Ministerin für öffentliche Verwaltung und Kommunales bekannt sein (und sich auf ihre Arbeit konzentrieren).
Dennoch ist ihre Nominierung wichtig und auch die LGBTI-Community sieht Hoffnung in der Bestellung der Wirtschaftsexpertin. Obwohl 1994 Homosexualität im christlich-orthodoxen Serbien (damals noch Bundesrepublik Jugoslawien) dekriminalisiert wurde, ist Homophobie heute noch ein Problem. In einer eingetragenen Partnerschaft könnte Brnabić, im Gegensatz zu ihrer deutschen Kollegin, unserer Umweltministerin Barbara Hendricks oder der frisch verlobten schottischen Labour-Chefin Kezia Dugdale nicht leben, da die gesetzliche Grundlage fehlt (LGBT-Geschichte Serbiens). Auch die „Belgrade Pride“-Parade konnte in den vergangenen Jahren nur unter strenger Polizeibewachung stattfinden. Eine Verschärfung, die wohl erst durch Druck der Europäischen Union, deren Mitglied Serbien werden möchte, ausgebaut worden sei. Doch Ana Brnabić muss nicht als die lesbische Ministerin bekannt werden – als Zeichen der Öffnung in Südosteuropa kann sie trotzdem stehen, wenn man sie lässt.Quelle: Adelheid Wölfl Bild: R.Getel/RAS Serbien derstandard.at
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