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hat Literatur und Performance Studies studiert, als freier Korrespondent in New York und als Redakteur bei verschiedenen Zeitschriften gearbeitet. Seine Texte erscheinen in einer Reihe von Zeitungen und Magazinen, unter anderem in der ZEIT, der Weltkunst, DU, Mousse und im Philosophiemagazin. Er ist Autor der Biographie "Susan Sontag. Geist und Glamour" (Aufbau / Northwestern University Press) sowie der Essaybände "Nüchtern. Über das Trinken und das Glück" und "Zuhause. Die Suche nach dem Ort, an dem wir leben wollen" (Hanser Berlin). Er lebt in Berlin.
Ich bin Jill Filipovic so dankbar, dass sie diesen Artikel geschrieben hat. Sie analysiert und bringt etwas auf den Punkt, was ich bisher nur schwer in Worte fassen konnte: Das von Donald verkörperte Männerbild und welche kulturelle Rolle es heute spielt. Filipovics These ist, dass Trump eine hybride Idee von Männlichkeit verkörpert. Er steht für eine herkömmliche Auffassung männlicher Privilegien, ohne aber die damit verbundenen, traditionellen positiven Aspekte wie Verantwortungsbewusstsein, Respekt und Höflichkeit anzunehmen. Stattdessen reichert er die Privilegien des herkömmlichen Männerbilds mit einer spezifischen Form adoleszenter Wut an, die nicht zufällig vor allem in Medien wie Twitter zum Ausdruck kommt. Damit verkörpert er ein neues, für viele traditionelle Männer sehr ansprechendes Rollenbild - ohne besondere Talente oder Qualifikationen wird er Präsident, heiratet extrem schöne Frauen, prahlt über deren Brüste oder darüber, dass er nie eine Windel gewechselt hat. Das Interessante daran ist, dass er dieses Männlichkeitsbild in einer Zeit verkörpert, in der die Geschlechter so gleichberechtigt sind wie noch nie zuvor - ein Fortschritt, der auch eine wirtschaftliche und demographische Entwicklung reflektiert, in der traditionelle Männlichkeitsprivilegien zunehmend wegbrechen. Sein Vorgänger im Weißen Haus war jemand, der sich als Feminist definierte, seine Chefin geheiratet hat, ein höflicher und verantwortungsbewusster Familienmann war, also gewissermaßen das Ideal des progressiven Mannes verkörperte. Trump, so Filipovic, bilde daher die perfekte Projektionsfläche für alle jene Männer, die die fortschreitende Gleichberechtigung nicht für einen Fortschritt in Richtung Gerechtigkeit halten, sondern glauben, dass diese Veränderungen ihnen Privilegien rauben, die ihnen zustehen - und dann lieber alles ganz in die Luft jagen. Filipovics Text endet dennoch sehr hoffnungsvoll und positiv. Große Leseempfehlung!
Quelle: Jill Filipovic Bild: Illustration by J... EN nytimes.com
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Lustig, so ähnlich habe ich das mit den Ursachen für Trump schon vor einem Jahr beschrieben - https://www.facebook.c...
Jill Filipovic glaubt, wie so viele andere, daß sich Ihr Gleichheitsideal historisch zwangsläufig ergeben wird. Das ist aber keineswegs so, und der Erfolg dieses gedanklichen Modells wird ja erst jetzt im Angesichts des eigenen Erfolgs wirklich zur Herausforderung für sich selbst, da - in Folge der sich verändert habenden sozialen Position "des Mannes" - nun auch Frauen ihr (auch erotisches und sexuelles) Verhältnis zu dieser veränderten sozialen Position (und den Männern in ihr) auch mit sich ausmachen müssen (#metoo gehört zweifellos auch zu dieser Entwicklung). Dabei *kann* Feminismus eine Lösung sein, aber eben nur dann, wenn er nicht blind gegenüber veränderten sozialen Realitäten in den eigenen historischen Intuitionen verhaftet bleibt. Daß die Wahl Trumps von vielen Feministen nicht als Bestätigung ihrer Wirkkraft und der Notwendigkeit der Anpassung ihres Weltbilds an eine neue soziale Realität, sondern als Affirmation ihres letztlich marxistischen Geschlechterbildes gesehen wird, spricht leider nicht für die These.