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Feminismen

Der Mythos der wütenden Feministin. Ein tolles Interview mit der Dramatikerin Paula Vogel

Daniel Schreiber
Autor und Journalist
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Daniel SchreiberMontag, 21.08.2017

Die US-amerikanische Dramatikerin Paula Vogel ist relativ unbekannt in Deutschland. Sie hat einen Pulitzer-Preis gewonnen und ihr neues Stück "Indecent", das in Form eines historischen Rückblicks gegen die neue nationalistische Anti-Immigrationsrhetorik in den USA angeht, ist ein großer Broadway-Hit. Ich möchte dieses Interview auf Lena Dunhams Blog jedem ans Herz legen, es ist wirklich toll. Vogel spricht über ihre Arbeit und über die junge Theatergeneration, die sie unterrichtet. Sie spricht darüber, dass wir alle, wirklich alle auf die eine oder andere Weise Außenseiter sind und wie offen und politische engagiert die jüngere Generation ist - ihre Studenten etwa könnte es nicht gleichgültiger lassen, dass sie lesbisch ist, und ihre Stücke lassen im Gegensatz zur Generation vor ihnen jeden Zynismus vermissen. Sie spricht über die kulturelle Gegenrevolution, die die gesamte Welt nach den 1920er Jahren für Jahrzehnte zurückgeworfen hat. Und Vogel spricht über Wut und den Mythos der wütenden Feministin. Zum einen glaubt sie, dass Wut an sich ein guter Grund sei, künstlerisch tätig zu werden und dass man damit oft etwas anstößt oder aufbricht, was später anderen Menschen hilft. Sie wurde oft selbst als wütende Feministin bezeichnet und immer noch trifft sie Menschen, die überrascht sind, dass sie im wirklichen Leben diesem Klischee nicht entspricht. Zum anderen aber klärt sie ein grundlegendes kulturelles Missverständnis auf: Jene Wut, die dem Feminismus unterstellt wird, glaubt sie, komme nicht von Wut, sondern von Liebe - sie entstehe aus dem Wunsch heraus, das Leben für die nächste Generation besser zu machen.

Der Mythos der wütenden Feministin. Ein tolles Interview mit der Dramatikerin Paula Vogel

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