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Kurator'in für: Feminismen Fundstücke Pop und Kultur
Freie Journalistin beim Bayerischen Rundfunk
Ich höre gerne Deutschrap und das ist als Feministin nicht immer leicht. Obwohl KünstlerInnnen wie Nura, Kelvyn Colt und John Known zeigen, dass man durchaus ohne stumpfe misogyne Lines auskommt, gibt es da noch Kandidaten wie Fler und Gzuz. Die wiederum demonstrieren, wie erfolgreich man mit Lyrics à la "du Schlampe bist nur Dreck" in der deutschen Rap-Szene sein kann. Nun wurde die Debatte um Sexismus in diesem Genre neu angestoßen und erstmals gab es Konsequenzen.
Nachdem eine Influencerin ausführlich ihre Vergewaltigung durch den Berliner Rapper Samra schilderte, folgte die übliche Diskreditierung, der gewohnte Hass und die gängigen Einschüchterungsversuche. Bis Rapperin Shirin David sich mit ihr solidarisierte und ankündigte, die Veröffentlichung ihrer Single zu verschieben und Zeilen zu entfernen, in denen sie Samra „in einem positiven Zusammenhang“ erwähnt. Ein mutiger Schritt, den bislang noch niemand wagte.
Viele weitere Frauen fühlten sich daraufhin ermutigt, ihre schrecklichen Erfahrungen mit deutschen Rappern zu teilen. Gesammelt werden diese gerade auf Instagram unter dem Hashtag #deutschrapmetoo. Den gleichnamigen Account hat das „Rantallmoos“-Kollektiv ins Leben gerufen, die bisher noch keine Geschichten veröffentlicht haben und sich gerade mit Psychologinnen und Juristinnen beraten.
Teil des Kollektivs ist die Journalistin „Jane“, die als Autorin zu feministischen Themen arbeitet und deswegen anonym bleiben möchte: „Eine Frau im Internet, die sich mit Feminismus auseinandersetzt, ist unfassbar viel Hass ausgesetzt“, sagt Jane. Davor wolle sie sich als Privatperson schützen.
Sie hat in einem rund fünfminütigen Beitrag mit Deutschland Funk Kultur-Redakteurin Gesa Ufer gesprochen und erläutert darin, weshalb die Szene nicht argumentieren kann, nur "der Spiegel einer sexistischen Gesellschaft zu sein". Wie Jane erhoffe auch ich mir, dass diese Debatte nicht nur neu angestoßen, sondern wirklich auch geführt wird – Konsequenzen inklusive.
Hier möchte ich noch auf ein Statement von Hip-Hop-Moderatorin Visa Vie hinweisen, die erklärt, wie schwierig es ist, sich gegen die Strukturen der Szene aufzubäumen.
Quelle: Gesa Ufer Bild: deutschrapmetoo www.deutschlandfunkkultur.de
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Ich war um das Jahr 2000 - als kleines Licht - aktiv in der Berliner Rapszene unterwegs, und es hat mich damals schon viel Kraft gekostet, den Sexismus in den Texten (sogar der eigenen Rapgruppe!) zu ertragen. Eine Zeitlang habe ich versucht, es in meinen Lyrics usw. zu verarbeiten, aber wenn dann beim Auftritt nur "Ausziehen" aus der Ecke kommt, merkt frau schnell, dass das niemanden dort interessiert. Zumindest, dass man niemanden überzeugen kann. Das war (leider) mit einer der Gründe, weshalb ich entschieden habe, der Szene den Rücken zu kehren und mir ein anderes "Publikum" zu suchen. Es ist heute ein Radiopublikum. Eine Hörerschaft ohne "direkten Kontakt". Schade eigentlich. Für alle Frauen, die sich dem weiter ausgesetzt haben und jede auf ihre Art versucht haben, sich in der Szene selbstbewusst zu behaupten gilt mein ganzer Respekt. Und erst recht allen, die jetzt über ihre schlimmen Erfahrungen sprechen und noch Diskreditierungen ertragen müssen. Danke. Bei aller Liebe zum Rap - für meine seelische Gesundheit war es damals die richtige Entscheidung. Und das finde ich, wenn ich das hier so schreibe, eigentlich auch schon extrem schade und traurig. Ich bin gespannt, was da noch so kommt...