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Julia Friese hat einen sehr persönlichen Text übers Gebären im Krankenhaus geschrieben, mit lauter unangenehmen Details, die so etwas mit sich bringen kann. Schmerzen, natürlich. Die weinende Frau neben ihr, die zum Kaiserschnitt geschoben wird, obwohl sie darum gebeten hatte, noch zu warten. Die absurde Bürokratie, die die Besuchszeiten sinnlos streng regelt.
Ich liege im Dunklen im Bett. Das Licht hatte ich selbst ausgeschaltet, der Kindsvater hätte es auch für mich ausschalten können, wäre er noch da gewesen, aber das Krankenhaus hatte ihn bereits nach Hause geschickt. Denn es war nach 23 Uhr und nach 23 Uhr müssen Besucher gehen. Ich sagte, aber er ist doch kein Besucher, er ist der Vater. Das Krankenhaus aber befand, Väter sind Besucher, solange die Geburt noch nicht begonnen hat. Ich sagte, aber meine Fruchtblase ist doch gesprungen. Aber das Krankenhaus befand: Die Geburt beginnt erst mit den Wehen. Also ging der Kindsvater, denn es war nach 23 Uhr, und er nur ein Besucher, wenn mein Körper aber Wehen gehabt hätte, wäre er kein Besucher gewesen, sondern ein werdender Vater.
Es gibt immer wieder Frauen, die sagen, die Schmerzen der Geburt seien sofort vergessen, wenn man dann endlich das Baby im Arm hält. Offenbar allerdings nicht automatisch. Denn wenn Frauen es wagen, das Tabu zu brechen und erzählen, wie grauenhaft sie die Geburt fanden, erfährt man dann doch sehr viel über die Schmerzen, an die sie sich sehr gut erinnern. Einen ähnlichen Text wie den hier vorgestellten hat mal Emilia Smechowski geschrieben, er heißt: "Es ist ein Ziegelstein".
Quelle: Julia Friese juliafriese.de
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Es gibt da einen Podcast über "Geschichten von Geburten". http://www.geschichten...
Dieser Text ist SO gut und wichtig. Und komisch, wir reden inzwischen über (fast) alles (Stichwort Darm mit Charme), nur Geburtserlebnisse werden verschämt verschwiegen.