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Jahrgang 1978, Journalistin und Autorin. Sie studierte Neuere deutsche Literaturwissenschaft und Geschichte in Bochum.Texte von ihr wurden unter anderem in der FR, FAZ, auf ZEIT ONLINE und in der Neuen Rundschau veröffentlicht. Sie ist Mitherausgeberin der Zeitschrift Pop. Kultur und Kritik, für die sie regelmäßig über Pop und Kunst schreibt. Außerdem ist die Mitglied der Redaktion von 10nach8, eine Kolumne und ein Autorinnen-Kollektiv bei ZEIT ONLINE.
#MeToo geht in die nächste Runde. Jetzt werden die einzelnen Bereiche, die die Debatte berühren, sorgfältig beackert. Jetzt werden auch jene theoretischen Interventionen publiziert, die sonst in den überregionalen großen Medien selten möglich sind, weil sie als zu kompliziert, akademisch oder zu speziell gelten. Aber es ist kompliziert. Das weiß auch Paul B. Preciadio, der seit Jahren weibliche und männliche Rollenbilder seziert und sich in seinen Büchern mit Normen, Sexualität, Macht und Begehren auseinandersetzt. Der spanische Philosoph nimmt eine spezielle Sprecherposition ein. Er hat mal als Frau gelebt und ist jetzt als Transmann, wie er selbst sagt „ein geschlechtlicher Überläufer, ein Auswanderer der Sexualität, ein Dissident im Regime der sexuellen Differenz (sicherlich oft ein unbeholfener, denn mir fehlen die Codes, nach denen ich mich verhalten könnte)." Seine Antwort auf den offenen Brief von Catherine Deneuve und 99 weiteren Frauen, die in der Le Monde die #MeToo-Debatte kritisiert hatten, ist von diesem Blickwinkel geprägt und in vielerlei Hinsicht interessant. Der Text ist lustig, radikal, theoretisch und polemisch. Preciado wirbt mit ihm für eine neue Politik des Begehrens, abseits der „starren Codes und Begehrensmuster“ die in einem „heteropatriarchalen Regime” für Männer und Frauen gelten:
„Es besteht kein Bedarf, zu verteidigen, was wir sind (Männer oder Frauen). Vielmehr sollten wir diese Identifikation zurückweisen und uns von dem politischen Zwang lösen, der uns dazu bringt, die Norm zu begehren und zu reproduzieren.“
Quelle: Paul B. Preciado Bild: David Hornback/pl... zeit.de
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Danke für die Empfehlung! Was für ein toller Text und wie viele Anregungen zum Nachdenken. Ich finde das Bild des "heteropatriarchalen Regime" supergut, weil es etwas beschreibt, was in der derzeitigen Debatte oft unter den Tisch fällt. Und mir hängt Precadios Beobachtung nach, die er nach seinem Transgender-Wechsel in die "Klasse" heterosexueller Männer gemacht hat, dass diese "Klasse" ihre Privilegien nicht einfach kampflos aufgeben wird, weil sie viel zu unbewusst funktionieren und das Leben viel zu einfach machen. Einen Ausdruck für den Kampf für den Erhalt dieser Privilegien kann man ja auch in dem einen oder anderen abstrusen Kommentar zu diesem Artikel finden ...
"Das Begehren muss sich ändern."
Das Faszinierendste finde ich an dieser Einlassung neben der Absurdität ihrer begrifflichen Kategorien die elegante Drehung hin zum von ihr als Befreiung propagierten Totalitarismus des Begehrens. Wenn der Autor seine Aussage zur Freiheit im letzten Absatz auch nur annähernd ernst nehmen würde, hätte er den ganzen Text nicht schreiben müssen. Aber das tut er eben nicht. Ihm geht es um radikalen Bio- und Sozialkonstruktivismus, für alle. Kann man ja wollen, nur darf man dann nicht behaupten, es gehe um Befreiung. Sonst wird das albern, wie hier.