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Katharina Meyer zu Eppendorf hat für Zeit Campus einen Text über die Sorte linker Männer geschrieben, die denken, sie könnten nicht sexistisch sein. Und wie anstrengend es ist, mit ihnen zusammenzuleben.
Unsere männlichen Freunde schienen woke zu sein, wachsam gegenüber Diskriminierung. Bewusst, empfindsam, sensibel. Sie spielten in unserem Team.
Wenn wir allerdings zum Bolognese-Kochen in einer unserer WGs zusammenkamen, waren es wir Frauen, die den Tisch deckten. Und es waren die Männer, die über die Eroberungen der letzten Nacht lästerten: "Haha Jungs, ich hab‘ gestern Nacht noch in die eine reingehalten, mega eklig." Und die anderen Jungs so: "Woah echt, haha".
Es tat weh. Aber gegen unsere seit zwanzig Jahren verinnerlichten Rollenbilder kamen wir in der Realität nicht so leicht an wie in unseren Hausarbeiten. Wir Frauen trauten uns nicht, etwas zu sagen, weil wir keine Spaßbremsen sein wollten, weil wir es uns mit den Jungs nicht verscherzen wollten. Viel zu oft haben wir Sätze gedacht wie "Er hat halt nie gelernt, seine Gefühle zu kommunizieren" oder "Er ist eben ein Chaot" – und uns selbst am meisten dabei belogen.
Sie sei immer noch mit vielen solcher Männer befreundet, schreibt sie. Aber sie erkennt heute besser, was bei ihnen falsch läuft:
Auch ein linker Mann ist mit den Privilegien seines Geschlechts geboren. Auch ein linker Mann ist Teil des Patriarchats. Auch ein linker Mann wird an diesen Verhältnissen nichts ändern, wenn er nichts an seinem eigenen Verhalten ändert.
Ihr wollt eine offene Debattenkultur, hört Frauen aber nicht richtig zu.
Ihr wollt den Kapitalismus abschaffen, aber immer mehr verdienen als eure Frauen.
Ihr wollt eure Kinder gleichberechtigt erziehen, nehmt aber nur zwei Monate Elternzeit.
Ihr wollt Frauen in Führungspositionen, redet aber nur in eurem Boysclub über Jobangebote.
Ihr wollt soziale Gleichheit, aber die Rente eurer Frauen ist euch egal.
Ihr wollt gleichberechtigten Sex, aber die Pille nicht mitbezahlen.
Quelle: Katharina Meyer zu Eppendorf Bild: Ignatio Bravo/pl... Artikel kostenpflichtig zeit.de
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