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Seit Ende des Zweiten Weltkriegs leben wir in Deutschland in postheroischen Zeiten. Der Held alter Schule, der sich durch Tapferkeit im Kampf ausgezeichnet hat, hat ausgedient. Da sind sich die meisten einig. Doch es tut sich dennoch was seit einiger Zeit in Sachen Held*innen. Greta Thunberg, die Sea-Watch-3-Kapitänin Carola Rackete oder die Superheldin Wonder Woman sind nur die jüngsten Beispiele dafür, dass aus dem hero eine shero geworden ist, wie Lisa Pausch in diesem Zündfunk Generator zeigt. Held*innen haben sich aber auch generell verändert. Und dachte man eine Zeit lang, Held*innen seien ganz vom Aussterben bedroht, erleben wir seit 2015 eine Renaissance. Krisenzeiten führen dazu, dass wir uns wieder mehr nach Held*innen sehnen. Das wissen auch Politiker, die sich neuerdings wieder gerne als starke Männer inszenieren. Das wundert nicht. Aber die Entwicklung geht noch weiter. Im November 2020 veröffentlicht die deutsche Bundesregierung drei kurze Videos unter dem Hashtag #besonderehelden. Sie spielen 50 Jahre in der Zukunft. Anton Lehmann, Anfang 70, Jackett- und Brillenträger, sitzt in seiner Altbauwohnung in Chemnitz und erinnert sich an das Corona-Jahr 2020.
Ich war gerade 22 geworden, studierte Maschinenbau in Chemnitz, als die zweite Welle kam. 22, in diesem Alter will man doch feiern, studieren, jemanden kennenlernen oder mit Freunden einen trinken gehen. Doch das Schicksal hatte andere Pläne mit uns. Eine unsichtbare Gefahr bedrohte alles, woran wir glaubten und das Schicksal dieses Landes lag plötzlich in unseren Händen. Also fassten wir alle unseren Mut zusammen und taten, was von uns erwartet wurde. Das einzig Richtige, … wir taten (break)
Nichts, einfach nichts. Waren faul wie die Waschbären. Tage und Nächte lang blieben wir auf unserem Arsch Zuhause.
Unsere Couch war die Front und unsere Geduld unserer Waffe.
Wissen Sie, manchmal muss ich fast ein bisschen schmunzeln, wenn ich an diese Zeit zurückdenke. Das war unser Schicksal. So wurden wir zu Helden. Damals, in diesem Corona-Winter 2020.
Die Corona-Zeit braucht Held*innen. Es ist nicht das erste Mal, dass in Zeiten der Coronavirus-Pandemie Menschen zu Held*innen ernannt werden. Im Frühjahr, zu Beginn der Pandemie und während des ersten Lockdowns, waren es vor allem Gesundheits- und Krankenpfleger*innen, die Mitarbeiter*innen in den Supermärkten, die Bus- und Straßenbahnfahrer*innen und die Reinigungskräfte. Und natürlich die Virologinnen und Virologen. Sind es jetzt, sieben Monate später, wir alle? Lisa Pausch geht dieser Frage nach und beleuchtet dabei auch, wie sich Held*innen verändert haben.
Quelle: Lisa Pausch, Bayerischer Rundfunk Bild: picture alliance ... www.br.de
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