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am Deutschen Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung (DeZIM), Berlin.
Gründer des Netzwerks Fluchtforschung.
Forscht zu, schreibt über und kommentiert Migrations- und Flüchtlingspolitik, insbesondere aber nicht nur in Deutschland und Europa.
Dass sich die Reaktionen auf die Ankunft von Flüchtlingen historisch immer wieder wiederholen, wird leicht deutlich, wenn man sich mit der Migrationsgeschichte der Bundesrepublik beschäftigt. Mit den immer gleichen Begründungen werden den Schutzsuchenden sowohl Ablehnung als auch Hilfe entgegen gebracht. Diese Parallelen - oder das historische Reimen, wie Mark Twain sagen würde - reichen jedoch noch sehr viel weiter in die Vergangenheit. Diverse Kriege und Vertreibungen in ganz Europa haben seit dem 16. Jahrhundert immer wieder zu Massenfluchten geführt. "Masse" ist dabei relativ. Die Ankunft von 1.000 bis 2.000 Flüchtlingen ist aus heutiger Sicht wenig aber war für Städte wie Frankfurt mit 12.000 Einwohnern oder Kassel mit 10.000 Einwohnern eine echte Herausforderung. Und freundlich war die Stimmung der Bürger*innen auch damals nicht immer. Die Ablehnung begründete sich damals ähnlich wie heute - ökonomisch, religiös und mit Sicherheitsbedenken. Dabei waren die Implikationen in Gesellschaften, die durch Stände und Kirchen organisiert wurden, noch gravierender als heute. Wie auch heute, gab es gewalttätige Übergriffe, aber letztlich wurden die Flüchtlinge aufgenommen und trugen zum Wohlstand der Städte bei. Das wirklich wichtige an dieser Episode ist dann wohl, dass heute kaum jemand mehr über die "Flüchtlingskrisen" von damals Bescheid weiß. Es ist eine Fußnote in der Geschichte - aber eine interessante, die man nicht überlesen sollte. Zum Glück wird sie hier vom Historiker Maximilian M. Scholz zusammengefasst.
P.S.: Wer sich mit der noch längeren und internationalen Geschichte des Flüchtlingsschutzes auseinandersetzen möchte, findet hier eine Zeitleiste (Englisch) auf Grundlage eines von mir herausgegebenen Sonderheftes des Journal of Refugee Studies zu The History of Refugee Protection.
Quelle: Maximilian M. Scholz focus.de
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Berlin ist so ein Beispiel, das durch Aufnahme von Hugenotten eine entscheidende Entwicklung gemacht hat und nebenbei noch Weißbrot, Spitzen und Buletten kennenlernen durfte, allerdings klangen die Proteste einiger Berliner ähnlich wie die der AfD-Anhänger heute.