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am Deutschen Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung (DeZIM), Berlin.
Gründer des Netzwerks Fluchtforschung.
Forscht zu, schreibt über und kommentiert Migrations- und Flüchtlingspolitik, insbesondere aber nicht nur in Deutschland und Europa.
Das Zukunftsthema der Flüchtlings- und Migrationspolitik sind die sogenannten "Klimaflüchtlinge". Ich habe schon vor längerer Zeit darauf hingewiesen, dass es "Klimaflüchtlinge" nicht gibt. Zum einen sind es oft nicht das Klima oder durch dessen Änderungen ausgelöste Naturphänomene, die zu Vertreibungen führen, sondern die sozio-politischen Reaktionen darauf (z.B. Konflikte um knappe Ressourcen), die zu Vertreibungen führen, zum anderen sind Naturkatastrophen keine Vertreibungsgründe, die laut Genfer Flüchtlingskonvention aus Flüchtenden Flüchtlinge machen. Doch sehen wir vermehrt Migration nach Naturkatastrophen und -veränderungen - und damit politische und rechtliche Grauzonen für die Betroffenen, da die Instrumente der Flüchtlingspolitik hier (nicht immer) greifen.
Nicht alle Konsequenzen aus dem Klimawandel führen zu Migration oder zu den gleichen Arten von Migration, wie diese hilfreichen Grafiken des Think Tanks Overseas Development Instituts zeigen. Anpassung an die neuen Bedingungen oder zirkuläre Migration können ebenso Strategien sein wie Flucht, mit denen Betroffene auf Klima bedingte Gefahren reagieren.
Migration kann in vielen Fällen zu einer erhöhten Gefährdung der Flüchtenden führen. Migration darf aber nicht nur als Bedrohung verstanden werden - sondern ist eben auch oft eine Lösung. Allzu oft werden Szenarien von Massenflucht durch Klimawandel projiziert, die ein Sicherheitsrisiko seien und daher verhindert werden müssten. Erst durch Migration können sich viele durch Klimawandel Betroffene in Sicherheit bringen. Die AutorInnen des Berichts, der hinter den Grafiken steckt, rufen daher auf, die Komplexität des Zusammenhangs zwischen Klima und Migration ernst zu nehmen und Strategien zu entwickeln, die in Notfällen auch eine sichere Migration für Betroffene ermöglichen. Angesichts zunehmender Relevanz des Themas muss die Internationale Gemeinschaft beginnen, klimabedingte Migration als Lösungsansatz zu verstehen anstatt als Bedrohungsszenario.
Quelle: Sarah Opitz Stapleton, Rebecca Nadin, Charlene Watson und Jan Kellett EN odi.org
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