handverlesenswert

Kluge Köpfe filtern für dich relevante Beiträge aus dem Netz.
Entdecke handverlesene Artikel, Videos und Audios zu deinen Themen.

Du befindest dich im Kanal:

Fundstücke

Zurück

Blasser, dünner Junge – The Game

Ein mächtiger™ Kulturwissenschaftler! / A mighty™ Cultural Scientist!

Christian Huberts, Jahrgang 1982, studierte »Kulturwissenschaften und ästhetische Praxis« an der Universität Hildesheim und arbeitet seit 2009 als kultur- und medienwissenschaftlicher Publizist mit Sitz in Berlin. Sein inhaltlicher Fokus ist die digitale Spielkultur in allen Facetten.

Er tritt regelmäßig als Experte für digitale Spiele bei Kulturveranstaltungen sowie im Rundfunk und Fernsehen auf. Zuletzt hat er unter anderem den Game-Studies-Sammelband »Zwischen|Welten: Atmosphären im Computerspiel« im vwh-Verlag herausgegeben, das »Handbuch Gameskultur« des Deutschen Kulturrats und des Branchenverbands game redaktionell betreut sowie das Berliner Studio waza! Games als Associate Producer bei der Entwicklung der politischen Bildungs-App Konterbunt unterstützt. Für die Stiftung Digitale Spielekultur arbeitete er von März 2020 bis August 2024 unter anderem als Projektmanager für die Initiative »Erinnern mit Games« und als Projektleiter von »Let’s Remember!«. Daneben schreibt er für wissenschaftliche Publikationen, Kulturmagazine sowie Online-Zeitungen diverse Artikel über die Partizipation an virtuellen Welten und die Kultur von Computerspielen.

Zum User-Profil

Christian Huberts

2 1

Freitag, 16.12.2016

Folgen

Vorgestern ging es an dieser Stelle ja bereits um das erneute und progressive Revival des Adventures. Eine sehr deutsche und eher nostalgische Spielart des Genres ist ebenfalls wieder da: Das Werbe-Adventure. In den 90ern lieferten Unternehmen wie BiFi oder die Telekom, aber auch etwa Magazine wie der Stern, kostenlose Point&Click-Adventures namens Action in Hollywood, Das Telekommando oder Falsches Spiel mit Eddie M ab. Anders als man vermuten mag, waren die Gratis-Games oft gar nicht so übel, auch wenn man etwa am Ende des Zeitreise-Detektiv-Adventures Victor Loomes einen randvollen Bausparvertrag der LBS in der Hand hielt.

Jan Böhmermann und sein Neo Magazin Royale haben gewissermaßen eine Kunst daraus gemacht, die Ästhetik und Rhetorik der 90er stilsicher auszugraben und für die Hype-Gewinnung und Gegenwartsbeobachtung zu nutzen. Mit dem Game Royale (kostenlos für iOS und Android erhältlich) erschien bereits im vergangenen Jahr ein handwerklich mehr als solides und mit vielen bissigen Anspielungen gespicktes Werbe-Adventure (Jäger der verlorenen Glatze). Eine gelungene Verbeugung vor den LucasArts-Klassikern. Seit gestern lässt sich nun auch das Game Royale 2 (The Secret of Jannis Island) kostenlos im Browser spielen und macht genau da weiter, wo der Vorgänger aufgehört hat. Garantiert ohne Bausparvertrag am Ende …