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Kurator'in für: Volk und Wirtschaft Medien und Gesellschaft Technologie und Gesellschaft Fundstücke
Leitet das Digital-Team im Wirtschaftsressort der Süddeutschen Zeitung, was nicht heißt, dass er nur Nerd-Kram piqt. Studierte in Erlangen und Portland Politikwissenschaft und Amerikanistik, schrieb in Nürnberg, Berlin, New York und München. Interessiert an allem Politischen. Am Absurden sowieso. Süchtig nach Longreads.
Luke Mogelson, Reporter des New Yorker, hat ein unfassbares Stück Zeitgeschichte aufgeschrieben. Er war quasi "embedded" in der Gruppe Trump-Fans, die das Kapitol und den Senat stürmte, rannte mit ihnen bis ins Plenum des Senats. Zuvor hatte er über Monate schon mehrere Proteste von Trump-Anhängern besucht.
Man muss es gelesen haben: Mogelsons Innenansicht des wütenden, von sich selbst berauschten, zugleich vom erfolgreichen Einbruch irritierten Mobs, seine Beschreibungen der Planlosigkeit, mit der die skurril gekleideten Nationalisten im Plenum Schubladen aufreißen, beten, Selfies machen und nach "Kommunisten" und Nancy Pelosi suchen, ihre surrealen Interaktionen mit den überwältigten Polizisten des Kapitols.
Doch Mogelsons Analyse ist nicht unterhaltsam, sondern unheimlich: Trump und seine verbündeten Republikaner haben den Sturm über Monate vorbereitet – wenn nicht gar seit der Wahl 2016. Weil Trump keine Mehrheit haben kann, braucht er im Notfall Gewalt auf der Straße und im Parlament. Und es ist nicht weniger als eine faschistische Bewegung, die sich Trump zu Füßen wirft, deren neuer Sport es ist, die Zentren der Demokratie direkt anzugreifen. Mogelson porträtiert eine Allianz aus Holocaust-Leugnern, Milizionären, fanatischen Christen, Pinochet-Fans, Kriminellen – praktisch alle Hauptfiguren in der Reportage sind vorbestraft. Sie wollen Politik durch Gewalt ersetzen. Und egal, ob es um den Mythos vom "Großen Austausch" geht, hanebüchene Vorwürfe des Wahlbetrugs, George Soros oder Echsenmenschen: Sie glauben jedes Wort, das sie sagen.
Das Fazit dieser langen, elektrisierenden Reportage ist bitter: Das Kapitol wird nicht das letzte US-amerikanische Regierungsgebäude sein, das die Faschisten gestürmt haben.
Quelle: Luke Mogelson Bild: New Yorker EN www.newyorker.com
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Nicht zu viel versprochen. "Shining" auf der politischen Bühne.
Der Link funktioniert nicht.
Perfekter Piq!