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Die ungezählten Toten im Heinsberg-Protokoll
Journalist
Freier Journalist mit Fokus Wissenschaft, Medizin, Investigativ- und Datenjournalismus. Diplombiologe. European Science Journalist of the Year 2021 der European Federation for Science Journalism, 3. Preis Wissenschaftsjournalist des Jahres 2016 „Medium Magazin“, Arthur F. Burns Fellow 2012 bei der „Washington Post“. Hinweise immer willkommen.
Ein Team um den Virologen Hendrik Streeck hatte im Frühjahr eine vielbeachtete Studie über die Covid-Durchseuchung in der Gemeinde Gangelt durchgeführt. Kern der Studie ist die Ermittlung von SARS-CoV-2-Infektionen durch Antikörpertests bei einem großen Teil der lokalen Bevölkerung. Dadurch sollten Erkenntnisse zu dem Infektionsgeschehen, der Dunkelziffer und dem Sterberisiko gewonnen werden.
Kürzlich wurde die Studie in einem wissenschaftlichen Fachblatt veröffentlicht. Mein Kollege Hinnerk Feldwisch-Drentrup offenbart in diesem Text Probleme mit der Arbeit. So berücksichtigt sie eine Reihe von Todesfällen nicht. Die Todesfälle treten zwar erst nach offiziellem Studienende auf. Trotzdem bedeuten sie, dass die eigentliche Todesrate höher ist, als in der Studie angegeben. Ein gutes Beispiel dafür, wie Wissenschaftsjournalismus als Kontrollinstanz von Forschung funktioniert.
Quelle: Hinnerk Feldwisch-Drentrup Bild: Land NRW medwatch.de
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