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„Ein System, das einem erzählt, man sei krank, macht einen auch irgendwann krank“

Teresa Bücker
Journalistin
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Teresa BückerMontag, 13.01.2020

Die gesundheitliche Versorgung ist nicht auf alle Patient*innen eingestellt. Im Interview mit dem „Was wäre wenn“-Magazin erzählen drei Menschen, inwieweit sie im Gesundheitssystem Diskriminierung erfahren, weil Ärzt*innen unter anderem das Wissen fehlt, um sie adäquat zu behandeln und wie weitere Ausschlüsse entstehen.

„Der Umgang mit trans Personen ist in Europa nicht Teil der medizinischen Ausbildung“, erzählt beispielsweise Max Appenroth, der gerade in Public Health promoviert. Dieses fehlende Wissen führt nicht nur bei trans Patient*innen dazu, dass sie bei Untersuchungen schlechte Erfahrungen machen und langfristig vielleicht Vorsorge-Untersuchungen meiden. Auch die Kulturwissenschaftlerin Gesa C. Teichert, die mit einer Behinderung lebt, erzählt, dass sie als Patientin darüber in eine Position gedrängt wird, in der sie sich medizinisches Wissen aneignen muss, um die behandelnden Ärzt*innen zu informieren. Auch diese Maßnahme, die dem Selbstschutz dient und eine geeignete Behandlung ermöglichen soll, führt bei Ärzt*innen teils zu negativen Reaktionen gegenüber den Patient*innen bis hin zur Unterstellung psychischer Erkrankungen.

Die österreichische Journalistin Nicole Schöndorfer thematisiert zudem medizinische Wissenslücken bei Gender-Aspekten, die durch fehlende Forschung zu erklären sind und die problematische Entwicklung eines privatisierten Gesundheitssystems, indem Untersuchungen und Medikamente für Patient*innen zu teuer sein können.

Wie könnte die Wissenskultur im Gesundheitsbereich verbessert werden? Wie gelingt es, dass sich medizinisches Personal besser auf vielfältige Patient*innen einstellt? Über diese Fragen und mehr sprechen die drei Expert*innen mit Asal Dardan. Das Interview ist Teil des Themenschwerpunkts „Was wäre, wenn die Gesundheitsversorgung frei wäre?“

„Ein System, das einem erzählt, man sei krank, macht einen auch irgendwann krank“

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