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Haben Sie schonmal Entscheidungen nach Konsent getroffen?

Leonie Sontheimer
Freie Journalistin
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Leonie SontheimerDonnerstag, 27.10.2022

Kennen Sie das: Es gibt so Dinge, die man im Arbeitsleben braucht, die man besser in der Schule gelernt hätte. Steuern zum Beispiel. Oder gewaltfreie Kommunikation. Oder eben Methoden, um in einer Gruppe gut entscheiden zu können.

In der Schule lernen das die wenigsten. Umso mehr habe ich mich gefreut, dass das Team Perspective Daily in diesem Beitrag seine Erfahrung teilt. Die Kolleg*innen haben kürzlich gelernt, Entscheidungen nach dem Konsentprinzip zu treffen. Was das ist, erklären sie in dem Text. (So gut, dass man eigentlich selbst damit loslegen könnte.) Und auch, wie es für sie funktioniert hat (Spoiler: ziemlich gut).

Konsent ist nicht das gleiche wie Konsens, was vielen ein Begriff sein dürfte. Beim Konsens redet man – vereinfacht gesagt – so lange, bis man sich einig ist und alle einverstanden sind. Beim Konsent geht man methodischer vor und es ist eingeplant, dass nicht alle immer hundert Prozent einverstanden sein werden – Hauptsache, ihre Einwände sind nicht schwerwiegend.

Die neun Schritte, die man je Entscheidung im Team durchgeht, werden im Beitrag einzeln erklärt. Begleitet von dieser Grafik, die das Verfahren auf einen Blick zeigt.

Warum ist das überhaupt wichtig?

Ohne Entscheidungen kann man nicht im Team zusammenarbeiten. Wenn es keine ganz klare Hierarchie gibt, entscheiden sich Gruppen oftmals unbewusst dafür, nach dem Mehrheitsprinzip zu entscheiden. Weil sie das (und nur das) gelernt haben. Das Problem:

Auch wenn uns der Mehrheitsentscheid intuitiv als demokratischste Methode vorkommt (schließlich bestimmen wir so auch über unsere Regierung!), hat er einige Nachteile. Angenommen, eine Abstimmung fällt sehr knapp aus: Dann gibt es eine größere Gruppe von Teammitgliedern, deren Bedenken sich in der Entscheidung nicht abbilden und die mit dem Ergebnis eigentlich nicht einverstanden sind. Sie müssen nun schlicht damit leben, weil es der Prozess so vorsieht.

Zu der Frage, wie es besser geht, haben sie sich externe Expert*innen eingeladen, die ihnen geholfen haben, ein Treffen vorzubereiten und die Methode des Konsent dort anzuwenden. Am Ende hat das Team zwei von drei wichtigen Entscheidungen vor Ort treffen können, für die dritte Entscheidung gibt es zumindest einen Plan.

Johannes Bohnet, der bei Perspective Daily für das Projektmanagement zuständig ist, ist am Ende happy: "Im Gegensatz zu sonst habe ich diesmal keine Sorge, dass wir die Dinge, die wir besprochen haben, nicht umsetzen."

Haben Sie schonmal Entscheidungen nach Konsent getroffen?

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Kommentare 1
  1. Theresa Bäuerlein
    Theresa Bäuerlein · vor 2 Jahren

    Das klingt wirklich sehr zeitaufwändig, aber ich kann mir vorstellen, dass diese Methode letztlich trotzdem Zeit spart, weil anschließend wirklich alle mitziehen. Interessanter Ansatz!

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