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Kurator'in für: Fundstücke Volk und Wirtschaft Technologie und Gesellschaft
Seit März 2017 bei piqd in der Redaktion. Seit Herbst 2021 als Chefredakteur. Wöchentlicher Newsletter über alle Video- und Podcastempfehlungen auf piqd über den untenstehenden Link.
2018 wäre Kapstadt fast das Wasser ausgegangen. Die schlimmste Dürre in über 100 Jahren, immer niedrigere Wasserstände in den Stauseen, die Regierung kündigte schon den "Day Zero" an, den Tag, an dem kein Wasser mehr aus dem Wasserhahn kommen sollte.
Doch es kam anders. Katharina Mau von Krautreporter zeigt in diesem Beitrag, wie die Lösung gelingen konnte und wovon sie abhing.
Notwendig war dafür eine Kombination aus rigoroser Krisenkommunikation und einer großangelegten Marketingaktion der Stadt, die die Konsequenz der Wasserkrise nicht beschönigte, gemeinsam mit dem Willen der Bewohnerinnen genug Wasser zu sparen, um "Day Zero" abzuwenden.
Für diesen Tag erfand die Stadt den Begriff Day Zero. In diesen Monaten war Day Zero sehr präsent. „Das war überall auf Plakaten”, sagt Antonia. Ein bekannter Slogan für die Klospülung: „If it’s yellow, let it mellow. If it’s brown, flush it down.”
Antonia ist Krautreporter-Mitglied und lebt in Kapstadt. Dank ihrer Schilderungen kam ich als Leser sehr nah an die Umstände und Lage vor Ort:
Ab Februar durften alle nur noch 50 Liter Wasser pro Tag verbrauchen. Einmal Klospülen verbraucht 9 Liter. 90 Sekunden duschen 15 Liter. Antonia sagt: „Persönlich habe ich das eher als Challenge gesehen. Okay, das schaffe ich! So Gamification mäßig. Das hat auch ganz gut geklappt.”
Katharina Mau beschreibt aber nicht nur die Individualebene und merkt auch an, dass es in den Townships schon vorher und auch weiterhin eine Wasserkrise gibt:
Diese haben in der Regel keinen eigenen Wasserzugang. Die Bewohner holen sich mit Eimern Wasser von öffentlichen Wasserhähnen.
Das, was für die reicheren Menschen das Katastrophenszenario war, ist für sie Alltag. In vielen Haushalten in den Townships gibt es Apparate, mit denen die Regierung das Wasser zeitweise abschalten kann.
Lesenswert sind auch Maus die Schlussfolgerungen in Bezug auf die Klimakrise: Welche Lehren können aus der Wasserkrise für die Klimakrise gewonnen werden? Wie lange wollen wir warten?
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