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Tino Hanekamp war Journalist und Musikjournalist, hat in Hamburg zwei Musikclubs gegründet (Weltbühne, Uebel & Gefährlich), einen Roman geschrieben (‚So was von da‘) und unlängst ein Buch über Nick Cave ('... über Nick Cave'). Er lebt im Süden Mexikos.
Merkwürdigerweise wurde auf diesen Seiten auf die Folgen des gezielten Außereinanderreißens von Migranten-Familien an der Grenze zwischen Mexiko und den USA noch nicht hingewiesen, sondern nur auf Melanias Jacke. Vielleicht weil Trump seinen bewusst eingesetzten, sinnlosen und als ‚zero toleranz‘ verkauften Psychoterror nach massiven Protesten per Dekret wieder aufgehoben hat, wobei er sich selbst als Retter stilisierte, was mindestens so zynisch ist wie Melanias Jacke, aber das nimmt man alles nur noch ohnmächtig zur Kenntnis und lacht gequält, während man Steven Colbert guckt, der wie immer alles auf den Punkt bringt. (Wie überhaupt in diesen Zeiten fast immer US-Comedians die US-Politik am treffendsten kommentieren und verhandeln.) Aber noch immer sind mehr als 2.000 Kinder von ihren Eltern getrennt, befinden sich in irgendwelchen Lagern irgendwo in den USA, während ihre Eltern verzweifelt versuchen sie wiederzufinden. Man stelle sich vor, eine fremde Staatsmacht nimmt einem das Kind weg, und man hat nur eine Hotline, um es wieder zu finden. Denn das grausame Spiel geht weiter: "There is absolutely no plan to reunite these families,“ sagt Sandy Santana von der Organisation Children's Rights. Denn letztlich geht es darum, Angst zu verbreiten und so Migranten daran zu hindern, illegal die Grenze zu überqueren. Was all das für Folgen für die 2.000+ Kinder haben könnte, beschreibt der hier gepiqte Text. Eines der Dramen wird hier beschrieben. Und der Moment, als die sonst so unerschütterlich wirkende TV-Journalistin Rachel Maddow versucht, über ihren Besuch eines der „tender age shelters“ zu berichten und dabei quasi zusammenbricht, wird vielleicht mal als Symbol für Trumps Grausamkeit in die Geschichte eingehen, vielleicht wird all das aber auch bald schon vergessen sein. Damit das nicht passiert und vor allem niemand die über 2.000 immer noch von ihren Familien getrennten Kinder vergisst, haben gestern in mehreren Städen der USA zehntausende Menschen protestiert.
Quelle: Yamili Habib Bild: Reuters EN aldianews.com
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