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Christian Huberts, Jahrgang 1982, studierte »Kulturwissenschaften und ästhetische Praxis« an der Universität Hildesheim und arbeitet seit 2009 als kultur- und medienwissenschaftlicher Publizist mit Sitz in Berlin. Sein inhaltlicher Fokus ist die digitale Spielkultur in allen Facetten.
Er tritt regelmäßig als Experte für digitale Spiele bei Kulturveranstaltungen sowie im Rundfunk und Fernsehen auf. Zuletzt hat er unter anderem den Game-Studies-Sammelband »Zwischen|Welten: Atmosphären im Computerspiel« im vwh-Verlag herausgegeben, das »Handbuch Gameskultur« des Deutschen Kulturrats und des Branchenverbands game redaktionell betreut sowie das Berliner Studio waza! Games als Associate Producer bei der Entwicklung der politischen Bildungs-App Konterbunt unterstützt. Für die Stiftung Digitale Spielekultur arbeitete er von März 2020 bis August 2024 unter anderem als Projektmanager für die Initiative »Erinnern mit Games« und als Projektleiter von »Let’s Remember!«. Daneben schreibt er für wissenschaftliche Publikationen, Kulturmagazine sowie Online-Zeitungen diverse Artikel über die Partizipation an virtuellen Welten und die Kultur von Computerspielen.
Wie schon im vergangenen Jahr, soll es auch am Ende von 2016 wieder wärmste Empfehlungen für Computerspiele geben, die man mit bestem Gewissen verschenken kann und die folgende Kriterien erfüllen:
Heute: 1979 Revolution – Black Friday
Games bedienen sich häufig historischer Szenarien, aber relativ selten haben sie ein tiefergehendes Interesse daran, Geschichte auch zu reflektieren. In Battlefield 1 etwa ist der 1. Weltkrieg im Grunde genommen nur ein unverbrauchtes Setting für einen ansonsten recht gewöhnlichen First-Person-Shooter. Die Ursachen und Folgen des Krieges werden nur ansatzweise verhandelt. Ein sehr gelungenes Beispiel, wie es auch anders geht, ist 1979 Revolution: Black Friday. Entwickelt von dem Exil-Iraner Navid Khonsari, versucht das cineastische Adventure die letzten Tage der Islamischen Revolution semidokumentarisch einzufangen. In der Rolle des Fotografen Reza, begleiten die Spielenden die Massendemonstrationen in Teheran, begegnen historischen Figuren und manövrieren in umfangreichen Dialogen durch ein Netz politischer Überzeugungen. Dass dabei durchaus Stellung bezogen wird, erkennt man schon daran, dass das Spiel im Iran nicht mehr verkauft werden darf. Daneben bietet Black Friday jedoch auch viel Hintergrundmaterial, wie historische Dokumente, Informationen über die iranische Kultur sowie persönliche Artefakte aus der Familiengeschichte von Khonsari. Im Gespräch mit WIRED bezeichnet er diesen Ansatz als verité game:
Black Friday is an attempt at bringing documentary filmmaking to game design, a blueprint for what Khonsari describes as a new genre he calls “verité games.” He hopes to create games that have historical ambitions but don’t feel like edutainment products or newsgames.
Quelle: iNK Stories Bild: iNK Stories EN inkstories.com
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