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Musk ist ein rechtsextremer Aktivist

Michaela Haas
Reporterin. Autorin. Kolumnistin.
Zum Kurator'innen-Profil
Michaela HaasDienstag, 13.12.2022

Endlich benennt mal jemand klar, was Elon Musk betreibt: rechtsextreme Propaganda. Der Autor führt als klarsten Beleg einen von Musks jüngsten Tweets an, aber er findet auch viele andere Belege.

My pronouns are Prosecute/Fauci

— Elon Musk (@elonmusk) December 11, 2022

Eine Weile habe ich seine Tesla-Autos bewundert, aber mit meinem Respekt vor Musk war es vorbei, als ich für eine Reportage eine seiner Firmen, die Boring Company, besuchte. Die Diskrepanz zwischen seinen vollmundigen Ankündigungen und der Wirklichkeit vor Ort hätte kaum größer sein können. Endgültig verlor ich alle Achtung, als er zum Covid-Leugner mutierte und Verschwörungstheorien verbreitete. Inzwischen betet er rechtsextreme Propagandisten nach und bekommt die Bestätigung von Amerikas übelsten Politextremisten wie Roger Stone und Marjorie Taylor Greene. Längst stellt er seine Plattform auch menschlichen Dreckschleudern wieder zur Verbreitung ihrer kruden Thesen zur Verfügung. Wenn der reichste Mann der Welt eine derart einflussreiche Plattform dazu missbraucht, sollten Journalisten klare Worte finden.

Musk ist ein rechtsextremer Aktivist

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Kommentare 13
  1. Michaela Haas
    Michaela Haas · vor fast 2 Jahre

    Ich habe tatsächlich lange überlegt, ob ich far-right als rechtsextrem übersetzen soll, aber einen treffenderen Begriff kenne ich nicht. Ich hätte auch zu zahlreichen anderen Artikeln verlinken können - die jüngsten Analysen, dass Twitters Algorithmus tatsächlich rechtsextreme Inhalte stärker verbreitet als linkslastige; Musks Sperrung von Journalisten, die kritisch über ihn berichtet haben und die er erst nach massiven Protesten wieder aufhob, etc etc. All das sind Belege, dass er eben nicht libertär ist, wie er so gerne behauptet, und seine Plattform ganz eindeutig für die Verbreitung rechtsextremer Propaganda zur Verfügung stellt, denn als echter Libertärer würde er ja auch Kritik über sich zulassen und linke Posts genauso verbreiten wie rechte.

    1. Maximilian Rosch
      Maximilian Rosch · vor fast 2 Jahre

      Danke für die Klarstellung. Ich hatte den Text schon vor deinem piq entdeckt und halte die Auswahl weiterhin für richtig. Warzels Argumentation ist für mich im Grunde schlüssig und die Belege sind eben überall zu finden und nachzuvollziehen.

  2. Niklas Sievert
    Niklas Sievert · vor fast 2 Jahre

    Rechtsextremismus bezeichnet den Wunsch / Versuch, die bestehende verfassungsrechtliche Ordnung mit gewaltsamen Mitteln umzustürzen.
    Solange du keine Belege dafür aufführen kannst, dass Musk dies mit seinem „Aktivismus“ beabsichtigt, ist das eine üble Diffamierung seiner Person und, wie mein vor-Kommentator treffend schrieb, kein Journalismus. Sondern miese Schwurbelei.

    1. Maximilian Rosch
      Maximilian Rosch · vor fast 2 Jahre

      Die Überschrift ist eine zwar eine direkte Übersetzung des Textes von The Atlantic, aber definitorisch exakt ist "far right" --> rechtsextrem nicht. Verstehe ich deine Kritik richtig, dass sie darauf abzielt?
      Charlie Warzel argumentiert so, dass auch wenn Musk wohl kein Anhänger rechtsextremer Ideologie ist, er sich dennoch deren Narrative zu Nutzen macht und bewusst mit seinen Aussagen in diese Richtung zielt, eben weil es ihm für seine Zwecke dienlich ist.
      "Why is Musk doing all of this? The answer is reasonably simple. Musk’s far-right activism clearly seems to be, like all else in his life, personally motivated, not by a strong political ideology or value system but, as Lopatto argues, by the accumulation of money and “being perceived as a visionary who will reshape human society.” Musk is interested in preserving the political values and systems that keep him on top as a revered member of culture. It’s a philosophy that the writer John Ganz has described as “bossism” or “bosses on top.” For Musk, right-wing activism serves that role. Musk’s tweets—like his dismissive tweet this morning, or his concerning insinuations that, perhaps, his former trust-and-safety employees did not stop child-exploitation posts for motivated reasons—are cruel for the shallowest reasons: because they are likely to draw engagement to the platform that Musk has plunged into financial uncertainty, due to both his piling on of debt and his alienation of advertisers."

    2. Niklas Sievert
      Niklas Sievert · vor fast 2 Jahre

      @Maximilian Rosch Wenn "far right" mit "rechtsextrem" nicht korrekt übersetzt ist- warum wird der Begriff dann verwendet?
      Ich finde es einfach bedauerlich, wie schludrig heute Sprache verwendet wird bzw. überwiegend mit Etikettierung statt Differenzierung gearbeitet wird. Ich meine- kann man jemanden mehr ins gesellschaftliche Abseits stellen als ihn des "rechtsEXTREMISMUS" zu bezichtigen? Man unterstellt ihm damit eine gewaltaffine Verfassungsfeindlichkeit. Adolf Nazi war rechtsEXTREM, mit dem Begriff wird automatisch eine Verbindung zu Völkermord, Krieg, Rassismus usw usf. suggeriert. Ein "Journalismus", der sich solcher Begriffe ohne jeglicher Beweisführung bedient, ist einfach nur erbärmlich.
      Ich bin übrigens davon überzeugt, dass Musk sich eher im politischen Lager der Libertären verorten würde- und diese Haltung wiederum ist exakt konträr zum rechtsextremismus- weil letzterer sich auf einen autoritären, allumfassenden Staat stützt, wohingegen die Libertären sich- kurz gefasst- dem Konzept des (amerikanischen) "pursuit of hapiness" verschrieben haben, wo jeder sehen muss, wie er klar kommt- und in dem der Staat auf die Wahrung der Rechtsstaatlichkeit im Innern und Verteidigungsfähigkeit nach außen reduziert wird.

    3. Cornelia Gliem
      Cornelia Gliem · vor fast 2 Jahre

      @Niklas Sievert im deutschen gibt es glaube ich einfach kein Wort zwischen rechtskonservstiv und rechtsextrem. Wie bitte also far right übersetzen? und seit wann kann man nur den rechtsextrem nennen der auch dieser Ideologie anhängt? wer rechtsextremes sagt und tut...

      zudem: libertär so wie Sie zu definieren und im Verbindung mit dem Musk der letzten 2 Jahre - prägt eigentlich einen neuen begriff:
      rechtslibertär.

    4. Niklas Sievert
      Niklas Sievert · vor fast 2 Jahre · bearbeitet vor fast 2 Jahre

      @Cornelia Gliem Was für eine traurige Erkenntnis. Dann können wir jetzt also alle "rechtskonservativen" in einen Sack packen und "rechtsextrem" draufschreiben und damit de facto als gewaltverherrlichende Umstürzler kriminalisieren?

      Mit Verlaub- geht's noch?!

      Natürlich gibt es ein Wort zwischen "rechtskonservativ" und "rechtsextrem"- nämlich "rechtsradikal". Und wie unterscheidet sich der Begriff nun wieder von "rechtsextrem"? Vereinfacht erklärt- ein "rechtsradikaler" ist bestrebt, das System "aus sich heraus" (also mit parlamentarischen Mitteln) zu stürzen. Konkret und sehr skizzenhaft: eine wie auch immer geartete Mehrheit (⅔? 100 %?) im Bundestag stimmt für die Abschaffung des Grundgesetzes.

      Ich bin einigermaßen fassungslos- das sind doch Zusammenhänge, die lernt man in der 9. Klasse an jeder Realschule!

    5. Cornelia Gliem
      Cornelia Gliem · vor fast 2 Jahre

      @Niklas Sievert rechtsradikale wollen das System von innen "stürzen"? Wo haben Sie das denn her? und allein schon die Wortwahl ist nicht gerade ...parlamentarisch.

      2/3 oder mehr im BT wären für die Abschaffung des GG?! ICh glaube es hackt.
      verzeihen Sie die Wortwahl aber wo ist die Quelle dafür?

      Ich kenne nur eine Partei die das GG abschaffen will und selbst die leugnet das offiziell.

      und um zum Anfang zurück zu kommen:
      ich kann keine Gedanken lesen - daher halte ich Personen die sich rechtsextrem (oder meinetwegen rechtsradikal) verhalten, für rechtsextrem.

    6. Niklas Sievert
      Niklas Sievert · vor fast 2 Jahre

      @Cornelia Gliem Herrgott, ich habe doch gesagt, dass das ganze skizzenhaft ist, wir sind doch hier nicht in einem Gemeinschaftskunde-Seminar.

      Du scheinst keine Ahnung von den einzelnen Begrifflichkeiten zu haben, vor allem was die Unterscheidung von "radikal" und "extrem" betrifft- das gilt übrigens auch für Links!

      Ist dir die Bundeszentrale für politische Bildung als Quelle genehm?

      https://www.bpb.de/the...

      Auszüge (Hervorhebungen durch mich):

      Generell gilt: RechtsEXTREMISTEN lehnen die freiheitliche demokratische Grundordnung ab und wollen − auch UNTER ANWENDUNG VON GEWALT− ein autoritäres oder gar totalitäres staatliches System errichten, in dem nationalistisches und rassistisches Gedankengut die Grundlage der Gesellschaftsordnung bilden sollen.

      Als RADIKAL werden politisch-ideologische Grundeinstellungen bezeichnet, die gesellschaftliche Fragen und Probleme von deren Ursprüngen bis in die letzten Details, also mit besonderer Konsequenz und einseitiger Kompromisslosigkeit, zu lösen suchen.

      Radikale Strömungen VERSTOßEN NICHT ZWANGSLÄUFIG GEGEN DIE PRINZIPIEN DER FREIHEITLICHEN DEMOKRATISCHEN GRUNDORDNUNG.

      Das Bundesamt für Verfassungsschutz hat die Abgrenzung zwischen (Rechts-)Radikalismus und (Rechts-)Extremismus klar definiert:

      "Als extremistisch werden die Bestrebungen bezeichnet, die gegen den Kernbestand unserer Verfassung – die freiheitliche demokratische Grundordnung – gerichtet sind.

      Über den Begriff des EXTREMISMUS besteht oft Unklarheit.
      Zu UNRECHT wird er häufig mit RADIKALISMUS GLEICHGESETZT.

      AUCH WER SEINE RADIKALE ZIELVORSTELLUNG REALISIEREN WILL, MUSS NICHT BEFÜRCHTEN, DASS ER VOM VERFASSUNGSSCHUTZ BEOBACHTET WIRD; jedenfalls nicht, solange er die Grundprinzipien unserer Verfassungsordnung anerkennt.

      Von den Behörden und der Sozialwissenschaft wird der Begriff Rechtsradikalismus seitdem in der Regel auf Personen und Organisationen gerichtet, die klar rechts der Mitte des politischen Spektrums stehen, DABEI ALLERDINGS IM RAHMEN DER VERFASSUNG BLEIBEN.

      Der freiheitlichen demokratischen Grundordnung steht Rechtsradikalismus in der Regel NICHT feindlich gegenüber."

      Inhaltlich genau das, was ich geschrieben habe, bloß verständlicher formuliert.

      Es ist wirklich gar nicht so schwer, weder das Ganze auf die schnelle zu recherchieren, noch zu begreifen ;)

    7. Maximilian Rosch
      Maximilian Rosch · vor fast 2 Jahre

      @Niklas Sievert Danke für die Ausführung.

      Ein (präventiver) Hinweis von der Redaktionsseite an alle Kommentator' innen: Wir legen großen Wert auf gute, konstruktive Diskurse in den Kommentaren und freuen uns, wenn alle beim freundlichen Ton bleiben. Auf die leider üblichen Dynamiken an vielen Orten des Netzes möchten wir gern verzichten.

    8. Cornelia Gliem
      Cornelia Gliem · vor fast 2 Jahre

      @Niklas Sievert "Verstoßen nicht zwangsläufig", "in der Regel nicht" etc.
      So eindeutig ist das also nicht. und radikal demnach nur wenn innerhalb der Verfassung bleibend - Sie selbst kamen mit der seltsamen Zahl von 2/3 plus die die Verfassung abschaffen würden wollen - so wären diese also alle rechtsextrem. oder?
      zudem hatte mich die Quelle für diese Ihre Behauptung interessiert...

      nun gut. lassen wir es. das Jahr ist fast vorbei.

    9. Niklas Sievert
      Niklas Sievert · vor fast 2 Jahre

      @Cornelia Gliem Hallo Cornelia,

      ein letzter Versuch, weil du immer auf diesen ⅔ rumreitest: das war ein hypothetisches Bild, kein Abbild der Realität. Was ich damit sagen wollte ist, dass die verfassungsgemäße Ordnung (vulgo: das Grundgesetz) theoretisch durchaus mit parlamentarischen Mitteln außer Kraft gesetzt / ersetzt werden kann- ob nun mit einer ⅔ oder ¾ Mehrheit weiß ich jetzt nicht.

      Wer dies anstrebt, wäre nach meiner (und der der Bundeszentrale für politische Bildung) Definition ein Radikaler und kein Extremist (und nicht zwangsläufig "rechts" sondern denkbar eben auch "links).

      Guten Rutsch in ein hoffentlich friedliches neues Jahr!

  3. René Walter
    René Walter · vor fast 2 Jahre

    Posts wie dieser hier und der von Warzel sind kein Journalismus.

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