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Kurator'in für: Medien und Gesellschaft Kopf und Körper Flucht und Einwanderung Fundstücke Feminismen
piqd für euch die Perlen unter den Radio Features. (Bis Ende 2017 für Deutschlandfunk Kultur, inzwischen unabhängig und senderübergreifend).
Lebt und arbeitet als freie Autorin, Regisseurin und Produzentin mit Schwerpunkt künstlerisches Feature in Berlin. Hat alles mögliche an Geisteswissenschaften studiert und ist Absolventin der EBU Master School on Radio Features. Sie veröffentlichte außerdem ein erfolgloses Hip Hop Album, arbeitete sich durch bislang sieben musikalische Stilübungen von Reggae bis Death Metal, und hat trotz aller Widrigkeiten zwei wunderbare Kinder in die Welt gesetzt.
Das Feature "Arschlochmama – Wenn Eltern und Kinder streiten" von Karen Muster beleuchtet schonungslos ein Tabu in unserer Gesellschaft. Wie schlimm kann der Familienalltag sein? Was dringt nach draußen? Was hören die Nachbarn? Welches Maß an Streit, Geschrei, Gehaue, Kaputtschmeißen, Chaos und Wahnsinn ist noch "normal"? Ab wann ist man ein "Fall fürs Jugendamt"?
"Ich wollte Abstand, hab geschrien, dass die Kinder mich jetzt in Ruhe lassen sollen, und sie klebten umso mehr an mir dran. Ich hab ihnen Angst gemacht, und gleichzeitig war ich die einzige, die sie hatten, die sie beschützen könnte vor der Angst. Ich hab dann in meiner Verzweiflung oder eher Unfähigkeit geschrien, dass ich jetzt die Polizei anrufe. Und auch, wenn sich das jetzt vielleicht lustig anhört, es war nicht lustig. Die Kinder schrien zurück: nein, bitte nicht die Polizei. Ich wusste mir wirklich nicht zu helfen. Ich wollte, dass jemand eingreift - der Staat, eine höhere Instanz - irgendjemand, der mir sagt, wie es geht. (...) Ich weiß, dass ich dann zu den Kindern gesagt habe, wir legen uns hin. Wir müssen uns hinlegen und uns beruhigen. Marie hat da gesagt: 'Ich möchte nicht mehr leben.' Das war das Schrecklichste, das ich erlebt habe, das war der schrecklichste Streit. Wann war das? Vor zwei oder drei Jahren. Die Kinder waren da fünf und acht oder vier und sieben."
Die Autorin nimmt ihren konfliktbeladenen Alltag mit ihren Kindern zu Hause auf und startet eine Umfrage im Bekanntenkreis, sie verteilt Fragebögen, ruft dazu auf, Konflikterfahrungen zu Hause miteinander zu teilen. Es ist auch eine Art Hilferuf. Zu wissen, dass man mit den Problemen nicht allein dasteht, spendet Trost. Außerdem eröffnet sie eine "Beschwerdestelle für Kinder", wo Kinder ihre Beschwerden über die Erwachsenen vortragen können.
"Ich wollte mal nach London ausziehen. Ich bin aber nur bis zur Garage gekommen.""
Viele Kinder wollen "ausziehen", wenn es Krach gibt oder wenn sie ein Ventil für ihre Wut suchen. Auch ein Erwachsener erinnert sich, wie er mit sieben Jahren "von zu Hause abgehauen" ist. Die Fluchtgedanken aus schlimmen Situationen zu Hause betreffen überforderte Eltern wie Kinder. Sei es, dass man sich im Klo einschließt (Kind), sei es, dass man die Tür zuhält (Mutter), um einen Moment vor den Kindern Ruhe zu haben, weil man das Gestreite nicht mehr aushält und die Hilflosigkeit in Wut umschlägt.
"Ich denke nur, dass das Normale der Wahnsinn ist, und dass die meisten Menschen aber den Wahnsinn verheimlichen." (...) - "Aber vielleicht ist das auch so was Privates, was man nicht unbedingt so teilen möchte. Man geht ja auch nicht mit offener Klotür kacken."
Es mag nicht bei allen Familien so sein. Einige antworteten auch, dass sie sich eigentlich nie streiten würden. Diese Familien sind zu beglückwünschen. Doch dass es etliche Familien gibt, die hinter verschlossenen Türen ähnliche Dramen erleben, macht die Autorin mit diesem Feature deutlich.
"Nein. Durch alle Gesellschaftsschichten geht das durch. Das einzige, was ich glaube, warum WIR mehr von denen erfahren, die in sozial schwächeren Familien leben, ist, dass es in gut situierten Familien oft kein soziales Umfeld gibt, was das mitbekommt. Weil die entweder sich räumlich abgetrennt haben, also in nem Einfamilienhaus wohnen, wo es keine Nachbarn gibt, die das hören. Ich glaube, dass es in unseren oder auch da drüber Schichten ein enormes Dunkelfeld gibt, die können das vielleicht besser verstecken oder verbergen, das wird nicht so offenbar."
Quelle: Karen Muster Bild: Karen Muster www.hoerspielundfeature.de
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Dieses Feature ist ein ganz hervorragendes Beispiel dafür, was Radio leisten kann. Wer die Zeit aufbringt, diese knappe Stunde unabgelenkt zu hören, und bereit ist, sich berühren zu lassen, dem kann oder muss das Herz aufgehen für Eltern, besonders alleinstehenden Müttern und Kindern, die in Streits an ihre schmerzhaftesten persönlichen Grenzen stoßen. Und er oder sie (besonders aber er) könnte auf die Idee kommen, sich für Strukturen einzusetzen, die hier helfen. Beziehungsweise in der eigenen Umgebung etwas zu tun. Danke für's Teilen!