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1986 in Kiew zur Welt gekommen. Seit zwanzig Jahren einer von den guten Einwanderern. In Leipzig Politikwissenschaft, Soziologie und Philosophie studiert. An der Deutschen Journalistenschule zum Redakteur verarbeitet. Seitdem beseeltes Berliner Edelprekariat. Ach ja, bei Hanser Berlin Literatur verbrechend. Das mach ich wirklich gern.
Evelyn Roll hat in der Süddeutschen Zeitung einen fantastischen Text über die ersten 100 Tage der AfD im Bundestag geschrieben. Darüber wie Gaulands parlamentarischer Assistent, Bernd Baumann, unbedingt Hermann Göring in seiner Rede zur konstituierenden Sitzung des Bundestages erwähnen wollte. Und Gauland eben diesen Baumann an der Krawatte zu sich herunterzieht, wenn er gerade nicht aufstehen will. Über Bücher von Hannah Arendt und Volker Weiß, die wieder im Hause als Arsenal angelesen werden müssen. Darüber wie der Bundestag tricksen musste, um den rechtsextremen Wilhelm von Gottberg als Alterspräsidenten des Hauses zu verhindern. Über die Sinnlosigkeit, es mit moralischer Selbstüberhöhung gegen die AfD zu versuchen. Und stattdessen den aufreibenden, aber unvermeidlichen Dauerdiskurs mit ihr als Mittel.
Nicht zuletzt auch über die politische Leidenschaft, die die alten Parteien nun entwickeln müssen. Politbetrieblichen Tag um politbetrieblichen Tag:
"Hier im Bundestag kann man den Abgeordneten dabei zuschauen, wie sie lernen: Was ist nur eine andere politische Position zur Sachfrage? Was ist Manipulation zwischen verdrehten Fakten und ideologischer Bewertung? Was ist der Versuch, durch Sprachschöpfungen Deutungshoheit zu gewinnen? Was ist eine Lüge?"
Quelle: Süddeutsche.de GmbH, Munich, Germany Bild: Schmeken Artikel kostenpflichtig sueddeutsche.de
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