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Kopf und Körper

Das Leben ist nicht sinnlos

Theresa Bäuerlein
Journalistin. Autorin. Seit (gefühlt) schon immer.
Zum Kurator'innen-Profil
Theresa BäuerleinDienstag, 21.08.2018

"Gott ist tot" – den Satz kennt jeder. Was sein Urheber, der Philosoph Friedrich Nietzsche, damit aber wirklich gemeint hat, wissen nur wenige. Viel öfter wird der Satz komplett missverstanden – als nihilistische Konsequenz aus der Entdeckung der Evolution, also auch der Tatsache, dass es kein Schöpfer nötig war, um die Vielfalt der Natur herzustellen. 

Tatsächlich war Nietzsche kein Nihilist, sondern das Gegenteil. Er erkannte früher als die meisten, dass die Entwertung der Religion auch völlig neue und unbeantwortete Sinnfragen mit sich brachte. Was soll das Leben, wenn es keinen Übervater gibt, der darüber wacht und es bestimmt? Was macht man damit? Was treibt Menschen an? 

Verschiedene psychologische Schulen haben darauf unterschiedliche Antworten gegeben. Bei Nietzsche taucht in diesem Kontext das extrem missverstandene (und von den Nazis verzerrte) Prinzip des Übermenschen auf:

In a world losing its connection to God and religion, he saw a need for everyone to create their own values and to live meaningfully. To do that, they would first need to envision a better and more advanced being than their current selves as to give them a significant aim.

Damit ist nicht bloß gemeint, dass ein Mensch Ziele im Leben hat. Vielmehr geht es um eine bessere Version seiner Selbst – was immer das bedeutet. Evolution bekommt damit einen Sinn. 


 

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