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Kopf und Körper

Ein klassisches Psychiatrie-Experiment schickte Gesunde in Kliniken. War es ein Fake?

Hristio Boytchev
Journalist
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Hristio BoytchevDonnerstag, 31.10.2019

Zwischen 1969 und 1972 unternahm der amerikanische Psychiater David Rosenhan ein ungewöhnliches Experiment. Er schickte kerngesunde Probanden mit ausgedachten Symptomen zu Psychiatrien. Sie sollten sich nach dem anfänglichen Aufnahmegespräch dann wieder die Symptome ablegen. Dem Personal fiel es nicht auf, dass sie es mit gesunden Menschen zu tun hatten, die eigentlich entlassen werden müssten. So zumindest beschreibt es Rosenhan in seiner in „Science“ veröffentlichten Studie von 1973, die das negative Bild der Psychiatrie langanhaltend prägte. 

Die Journalistin Susannah Cahalan, die selbst fälschlicherweise psychiatrisch behandelt worden war, machte sich auf, die Geschichte der Studie zu rekonstruieren. Doch nach und nach ist sie auf Ungereimheiten gestoßen, die sie in ihrem Buch „The Great Pretender“ beschreibt. Sie folgert: Es ist unsicher, ob das Experiment überhaupt wie beschrieben stattgefunden hat. Sie konnte etwa nur zwei der angeblichen Probanden Rosenhans ausfindig machen, die die Geschichte anders als in der Studie beschrieben erzählen. Ob es weitere Versuchsteilnehmer überhaupt gab, erscheint zweifelhaft.

Ein klassisches Psychiatrie-Experiment schickte Gesunde in Kliniken. War es ein Fake?

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