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Liebe, Sex und Wir

Meine Frau starb, aber wir erzählten den Kindern nichts davon

Vera Schroeder

Vera Schroeder ist Journalistin und leitet die Redaktion von Süddeutsche Zeitung Familie.

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Vera SchroederFreitag, 15.02.2019

Ein Paar erfährt, dass die Frau, Marla, an Krebs sterben wird - und entscheidet sich, den drei Töchtern, die zur Schockdiagnose 8, 9 und 11 Jahre alt, nichts davon zu erzählen. Eine harte Entscheidung - eine Entscheidung aus Liebe. In dem Text erzählt der Mann rückblickend den Krankheitsverlauf, wie ungewöhnliche lange und stark seine Frau durchgehalten hat (3500 statt der prognostizierten 1000 Tage) und was das mit seiner Familie gemacht hat. Denn natürlich haben die Kinder die Behandlungen des Brustkrebs mitbekommen, sie dauerten ja über sieben Jahre an, Perücke, Krankenhaus, später auch die körperlichen Einschränkungen. Aber die Töchter wussten eben nicht, dass Marla sterben wird, und sie konnten unbeschwerter groß werden als es eine solche Diagnose in ihrer vollen Härte zugelassen hätte. Nicht ganz einfach: um das vor den Kindern zu verbergen, konnten sie auch die wenigsten Freunde einweihen, nur die allerengste Familie und im Grunde blieben sie alleine damit als Paar. Und dann noch als Paar, das mit drei kleinen Mädchen im Haus, wenig Zeit für sich zu zweit hatte. Wenige Wochen vor ihrem Tod, die Kinder waren dann 18, 19 und 21 Jahre alt, haben sie es gesagt. Und sie verabschiedet. Die Kinder betonen, dass die Entscheidung richtig war. Der Text endet wunderschön und wunderschön traurig:

Marla said to me at the hospital, “No glory days for us. We almost had the kids out of the house, and now you’re alone. I’m so sorry.” I replied, “Sorry about what? You made life worth living. When you kissed me, I melted. I admired your pureness, your power. You outran science. Thank you for taking me on your magic carpet. Rest easy, my one and only girlfriend.”
Meine Frau starb, aber wir erzählten den Kindern nichts davon

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Kommentare 1
  1. Theresa Bäuerlein
    Theresa Bäuerlein · vor mehr als 5 Jahre

    Großartiger, extrem lesenswerter Artikel, der alle drei Absätze eine neue Gänsehaut auslöst. Wie unglaublich stark man sein muss, um seinen Kindern und damit auch fast dem ganzen Rest der Welt etwas zu verheimlichen, das man wahrscheinlich unbedingt mittteilen will, damit die Last leichter wird.

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