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Medien und Gesellschaft

Du sollst nicht falsch Zeugnis ablegen - auch nicht mit Zitaten

Thomas Wahl
Dr. Phil, Dipl. Ing.
Zum Kurator'innen-Profil
Thomas WahlSamstag, 29.12.2018

In den Zeiten, da Fake News sich stärker vermehren als gewöhnlich, könnte ein gutgemeintes aber falsches Zitat fast als Kavaliersdelikt durchgehen - oder?   Wenn man wie Ulrike Guérot und Robert Menasse für die Utopie einer „Europäischen Republik“ die Ausssagen des ersten Präsidenten der Kommission der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft etwas dahin verbiegt, er hätte gesagt, ‚Die Abschaffung der Nation ist die europäische Idee‘, wird das die Menschen doch überzeugen. Oder macht es nicht eher skeptisch gegenüber denen, die das als Fortschritt propagieren? Als einzig wahre Idee von Europa, die von Europagegnern umzingelt scheint. 

Ich denke wir bekommen hier ein schweres Glaubwürdigkeits-Problem gegenüber den öffentlichen Intellektuellen. Wem kann man noch vertrauen? Es läßt einen etwas ratlos zurück.


Du sollst nicht falsch Zeugnis ablegen  - auch nicht mit Zitaten

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Kommentare 1
  1. Thomas Wahl
    Thomas Wahl · vor fast 6 Jahre

    „Zuerst hatte der renommierte Historiker Heinrich August Winkler („Der lange Weg nach Westen“) 2017 im „Spiegel“ moniert, dass sich die drei Zitate nicht verifizieren ließen. Winkler wies zudem darauf hin, dass Hallstein zwar die Idee der „nationalstaatlichen Souveränität alten Stils“ infrage gestellt habe. Er habe die Nation aber keineswegs überwinden wollen, sondern vielmehr dazu aufgerufen, „die Kraftquellen der europäischen Nationen zu erhalten, ja sie zu noch lebendigerer Wirkung zu bringen“. Menasse hatte diesen Einwand seinerzeit unkommentiert gelassen.

    Zuletzt rechtfertigte der renommierte Schriftsteller in einer ausführlichen E-Mail-Korrespondenz mit WELT seine Fabrizierung von Zitaten als „Methode“, nicht aber als „Schwindel“. Menasse beruft sich für sein Vorgehen auf die von dem österreichischen Philosophen Paul Feyerabend (1924–1994) entwickelte Methode des „kontrainduktiven Vorgehens“.“ Aus: Die Welt, 28.12.18; https://edition.welt.d...

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