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Pop und Kultur

OMD: 40 Jahre lang orchestrale Manöver in der Dunkelheit

Martin Böttcher
Journalist, Sammler
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Martin BöttcherMittwoch, 06.09.2017

Ende der 70er-Jahre klang die Zukunft (wie heute noch) elektronisch. Bands, die auf Sequencer, Drum-Machines und Synthesizer setzten, waren im Gegensatz zu heute aber wirklich Avantgarde, auch wenn die Rockwelt die neuen Klänge herunterzuspielen versuchte und sich gerne lächerlich machte über Tastendrücker und Knöpfchendreher.

Viele Bands entstanden damals, umarmten den musiktechnischen Fortschritt und lenkten die Popmusik in andere Richtungen. Zu den ganz frühen Einsteigern gehörten Orchestral Manoeuvres in the Dark, kurz OMD. Inspiriert vom Kraftwerk-Album Radioaktivität nahmen Andy McCluskey und Paul Humphreys, die OMD-Gründer, ihre erste Single Electricity auf, es folgten Hits wie Enola Gay, Joan of Arc, Maid of Orleans. McCluskeys Stimme und der Synthesizer, das war ein "match made in heaven".

Die beiden machen immer noch Musik (oder wieder, wenn man ihre Pause zwischen 1998 und 2006 einbezieht), gerade erscheint ein neues Album namens The Punishment of Luxury. Mark Savage hat OMD für die britische BBC getroffen, er fasst die Bandgeschichte ziemlich interessant zusammen, vor allem aber zeichnet er nach, wie OMD diesen Spagat hinbekommen haben zwischen Technik-Begeisterung (am Anfang nahmen OMD alte Radiogeräte auseinander, um aus den Teilen einzigartige Musikinstrumente zusammenzubauen) und Technik-Skepsis, die sich von 1978 bis heute durch die Songtexte und durch ihre Interviews zieht. OMD, eine Band von gestern, klar, aber eine, die immer noch etwas Interessantes über uns und unser Verhältnis zur modernen Welt zu erzählen hat.

OMD: 40 Jahre lang orchestrale Manöver in der Dunkelheit

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