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Pop und Kultur

Wut ist (auch) weiblich: Zornige Musikerinnen

christina mohr
Freie Autorin

Geboren in Frankfurt, heute wieder dort lebend und arbeitend - hauptberuflich für einen Sachbuch- und Wissenschaftsverlag, daneben als freie Autorin für Magazine wie Spex, Missy Magazine, Konkret, Die Anschläge, kaput-magazine.com, melodiva.de, culturmag.de.

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christina mohrDienstag, 09.06.2020

"Anger is an energy" – diese berühmte Zeile sang, oder besser knurrte John Lydon 1986 mit seiner Band Public Image Ltd. im Song "Rise". Und klar, PIL war eine rein männlich besetzte Band, der man ein Stück über Zorn sofort abnahm: Wut ist männlich konnotiert, wütende Aktionen erst recht, und die Anzahl der ihren Ärger herausbrüllenden männlichen Rockstars ist Legion. Ein wütender Rockstar ist ein Hero.

Von Frauen hört man wütende Ausbrüche nicht so gern. Musiker:innen geraten schnell in negativ betitelte Schubladen wie Hexe, Zicke oder Nervensäge. Vor vielen Jahren interviewte Andrea Juno notorisch wütende Künstler:innen wie Lydia Lunch, Diamanda Galas, Valie Export und Kathy Acker für das inzwischen leider vergriffene Buch "Angry Women" (Re/Search Publishing, 1991; deutsche Übersetzung bei Hannibal), wer es antiquarisch findet, möge es unbedingt erwerben!

Die Journalistin Ellie Sharp widmet den wütenden Musikerinnen, die ihr durch eigene Wutanfälle geholfen haben, einen leidenschaftlichen Beitrag – inklusive Musikbeispielen von Fanny, X-Ray Spex und Veruca Salt. Derart angestachtelt, beginnt man automatisch mit der Suche nach weiteren wütenden Musikerinnen, die sich nicht um öffentliche Zuschreibungen scheren...

Wut ist (auch) weiblich: Zornige Musikerinnen

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