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Technologie und Gesellschaft

"Die Menschen wollen, dass Google ihnen sagt, was sie als Nächstes tun sollen"

Jörn Klare
Neugier und Misstrauen
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Jörn KlareMittwoch, 24.10.2018

So ein Zitat vom damaligen Google-Chef Eric Schmidt aus dem Jahr 2010. Die Google-Realität scheint dieser Prophezeiung jetzt einen entscheidenden Schritt näher zu kommen, wie Simon Hurtz in diesem lesenswerten Artikel für die SZ beschreibt. Wer demnächst Google auf seinem Smartphone öffnet, wird dort auf seine Suchanfrage bald nur noch maßgeschneiderte, d. h. hinsichtlich der persönlichen Interessen und Vorlieben vorgefilterte Antworten finden. Dabei verfügt der Konzern quasi jetzt schon über ein Monopol: 97% der Suchanfragen auf Smartphones laufen über Google.

Kein Wirtschaftszweig ist so disruptiv wie die Tech-Branche, nirgends werden Fehler und Versäumnisse so gnadenlos bestraft wie im Silicon Valley. Unternehmen wie Google müssen antizipieren, wie das Internet in fünf Jahren aussehen könnte, und ihre Strategie schon heute darauf ausrichten.

Schon lange studiert der Konzern mit jährlich mehreren Billionen Suchanfragen, den E-Mails von 1,5 Milliarden Gmail-Kunden und den ungezählten von Chrome und Android generierten Daten seine Nutzer. Letztlich soll es für die, also uns, auf jede Suchanfrage nur noch die eine richtige Antwort geben. (Dazu auch dieser aufschlussreiche piq.)

Serendipität bezeichnet übrigens – so Wikipedia – "eine zufällige Beobachtung von etwas ursprünglich nicht Gesuchtem, das sich als neue und überraschende Entdeckung erweist". Damit wäre - oder sollte es schon heißen "ist"? - dann Schluss.

"Die Menschen wollen, dass Google ihnen sagt, was sie als Nächstes tun sollen"

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Kommentare 2
  1. Emran Feroz
    Emran Feroz · vor 6 Jahren

    Ich finde es erstaunlich, dass so wenige Menschen sich diesem Prozedere bewusst sind. Den meisten Menschen in meinem Freundes- und Verwandtenkreis sind all die Informationen, die Google über sie sammelt, ziemlich wurscht. Komischerweise wundern sich dann viele gleichzeitig, wenn ihnen (durch maßgeschneiderte Nachrichten usw.) gewisse Sachen entgehen.

    1. Silke Jäger
      Silke Jäger · vor 6 Jahren

      Ich finde auch, dass sich Google ein erstaunlich gutes Image erhalten hat, anders als Facebook. Dabei ist ja nicht nur die Perfektionierung des Datensammelns bedenklich, sondern auch wie zum Teil diskriminierende Inhalte transportiert werden durch die Autovervollständigung bei Suchanfragen. Und wie sich mithilfe von SEO Gerüchte und Lügen ganz oben in den Ergebnislisten platzieren lassen. Ich kriege zu wenig mit, was Google dagegen macht. Liegt's an mir oder an Google?

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