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Technologie und Gesellschaft

Irrsinn einer Start-up-Gründung im Silicon Valley

Jannis Brühl
Redakteur
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Jannis BrühlFreitag, 14.08.2020


Dieser Artikel von 2014 ist sehr aktuell und dennoch schon so etwas wie ein historisches Zeugnis: Wie junge Menschen Anfang des 21. Jahrhunderts sich selbst psychisch (und physisch) fast zugrunde richteten, um den ultimativen Traum ihrer Generation zu verwirklichen - Gründer sein. Die Wired porträtiert das Leben der zwei Gründer Nick Edwards und Chris Monberg im Silicon Valley während des sogenannten Series A-Crunch - also der harten, ununterbrochenen Arbeit in der frühen Investorensuche. In einem Monat müssen sie eine Million Dollar auftreiben, oder der Traum platzt. Der Druck steigt und steigt. Der Artikel liest sich wie Hochliteratur voller brutaler Psychologie:

Anxiety, as it had mounted steadily through the fall and into December, drove the two friends along opposite trajectories. Nick had become jumpier, more spastic, with the light threat that he might roll his eyes back into his head and faint; while the more out of control their circumstances seemed, the deeper and slower and more effortfully controlled were Chris’ voice and bearing. High-stakes entrepreneurship is an exercise in restraint, and Nick and Chris gave the impression of suppressing different things. Nick seemed as though he might at any moment unravel into fear; Chris, into anger. When Nick began to mutter imprecation—“fuck fuck fuck fuck fuck," it went, almost Tourettically—Chris folded him into a stern bear hug. Nick is a fidgeter, constantly moving his cursor with his arrow keys and tapping his foot underneath his desk. Chris believes that what saved their relationship was moving to a carpeted office


Der Text heißt "No Exit" - eine Anspielung auf den "Exit", den Verkauf oder Börsengang der eigenen Firma, der Gründer im Idealfall zum Milliardär machen soll. Davon sind Edwards und Monberg weit entfernt. Ein schonungsloser Blick auf den harten Überlebenskampf jener Gründer, die nicht im Rampenlicht stehen, die noch keinen Erfolg haben aber ihn nach außen jederzeit verkörpern müssen, um an mehr Investorengeld zu kommen, ohne dass ihre Firma nicht überleben kann. Kurzfassung: Es ist ein Leben mit wenig Schlaf und viel Angst.


Besonders spannend: Eineinhalb Jahre später traf die Wired einen der Gründer noch einmal. Wie sich sein Leben geändert hat, steht hier.

Irrsinn einer Start-up-Gründung im Silicon Valley

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