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Senior Editor @Wired_Germany. Co-Founder @BuzzingCities Lab. Berichtet auch für andere Medien wie Spiegel Online über internationale Politik, Tech, Cyber & Crime, OC, oft aus Lateinamerika/Mexiko.
Von der Online-Community zur eigenen Stadt: Facebook plant 1.500 Wohnungen in der Nähe des Hauptquartiers in Menlo Park, mit Parks und Läden für Mitarbeiter, Google will in Mountain View 5.000 Wohnungen errichten. In Städten, in denen die Tech-Konzerne in den letzten Jahren dazu beigetragen haben, dass der Wohnraum immer knapper wird und die Mietpreise kaum mehr bezahlbar sind, sollen eigene Viertel erschwinglichen Wohnraum bieten, und für die Mitarbeiter die Wege zur Arbeit verkürzen.
David Streitfeld erklärt in der New York Times, wie die Konzerne zunehmend zu wichtigen Playern in der Städteplanung werden – und wie solche „Company Cities“ sich in der Vergangenheit (nicht immer positiv) entwickelt haben.
Mit dem Wohnangebot steigt vielleicht die Attraktivität als Arbeitgeber, doch dass die Unternehmen Mitarbeiter räumlich an sich binden, könnte auch den Innovationszyklus in den Tech-Firmen verändern:
„As workers begin to literally live at the office, they will inevitably be more beholden to bosses who also collect the rent. After all, it is much harder to find a place to live in Silicon Valley than a new job. Turnover may slump, and so might the turnover in ideas.“
Projekte wie „Zucktown“ oder „Alphabet City“ verändern aber vor allem die Dynamik in den Städten. Nur zum Teil werden etwa Kulturzentren oder Parks geplant, die auch für den Rest der Stadtbewohner nutzbar sind – größtenteils sind die neu entstehenden Flächen exklusiv.
Für kleine Community-Projekte, die etwa gegen Gentrifizierung kämpfen, sind Konzerne wie Facebook ein Dilemma: Einerseits treiben sie die Mietpreise hoch, anderseits fördern sie mit ihren Stiftungen wiederum eben die Projekte, die eben dieses Problem bekämpfen. Facebook finanziert auch Schulen, sogar eine Polizeistation – das Grundproblem löst das aber nicht. Die Unternehmen privatisieren Aufgaben, die kein Konzern, sondern eigentlich die Stadt selbst übernehmen sollte, denn mit dem Engagement steigt auch der Einfluss auf die Lokalpolitik.
Quelle: David Streitfeld Bild: Jason Henry EN nytimes.com
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