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Kurator'in für: Fundstücke Volk und Wirtschaft Liebe, Sex und Wir Feminismen
Antje Schrupp ist Politikwissenschaftlerin, Journalistin und Sachbuchautorin. Sie beschäftigt sich vor allem mit der politischen Ideengeschichte von Frauen und insbesondere mit feministischer Wirtschaftsethik. Ihr aktuelles Buch "Reproduktive Freiheit. Eine feministische Ethik der Fortpflanzung" erschien 2022. Sie bloggt unter www.antjeschrupp.com.
„Ein halbwegs öder Tag zu Hause ist immer noch besser als ein interessanter Tag bei der Arbeit“ - dieses sharepic mit einem Spruch von Nadia Shehadeh, Soziologin und Autorin des Buches „Anti-Girlboss“, bringt mich jedes Mal zum Schmunzeln, wenn es wieder mal in meiner Timeline auftaucht. Was vielsagend ist: Denn vermutlich würden die meisten erwerbsarbeitenden Menschen an dieser Stelle fragen, wo da denn der Witz sein soll. Selbstverständlich ist ein öder Tag zu Hause besser als einer, den man beim Treppenhochschleppen von Getränkekisten verbringt, mit dem Montieren von Autos, dem Wischen von Fußböden oder dem Akkord-Kassieren im Discounter.
Dass Arbeit etwas ist, das nicht nur Geld einbringt und im besten Fall auch für die Gesellschaft nützlich ist, sondern der eigenen Identitätsbildung und Selbstverwirklichung dient, ist eine bürgerlich-männliche Erzählung, die aus dem 19. Jahrhundert stammt: Nur die Herren verwirklichten sich damals beruflich, die Damen mussten sich auf den häuslichen Bereich beschränken, während die Proletarier:innen die körperlich anstrengenden Arbeiten erledigten.
Inzwischen hat sich die Idee, im Beruf die persönliche Identität auszuleben, demokratisiert und ist zu einem ethischen Imperativ für alle geworden.
Drei Buchautorinnen erläutern im Gespräch mit Brandeins, warum diese Erzählung vorne und hinten nicht passt und letztlich den Menschen und der Gesellschaft schadet: Die Soziologin Nadia Shehadeh fordert in „Anti-Girlboss“ dazu auf, auf eine Karriere zu pfeifen, die Journalistin Sara Weber, die ihren Job nach einem Burnout kündigte, propagiert in „Die Welt geht unter, und ich muss trotzdem arbeiten?“ verkürzte Arbeitszeiten, die feministische Autorin Teresa Bücker entwirft in „Alle Zeit“ die Utopie einer neuen Arbeitskultur, die Raum für Beziehungen, Selbstfürsorge und gesellschaftliches Engagement lässt.
Quelle: Anabelle Körbel www.brandeins.de
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sehr interesannt. passt gut hierzu: (https://www.piqd.de/ge...) "Redest du dir nur ein dass du deinen Job magst-Piqd.