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Journalismus&Netz im April: Was tun gegen Desinformation | Corona-Podcasts | Clickbait-Überschriften

Bernd Oswald
Autor, Trainer und Trendscout für digitalen Journalismus

Digital Resident aus Leidenschaft. Aber ohne dabei betriebsblind zu sein. Seit 2000 bewege ich mich als Journalist und als Trainer an den digitalen Schnittpunkten von Politik, Medien und Gesellschaft. Nützliche Links habe ich schon immer gerne geteilt.

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Bernd OswaldMontag, 04.05.2020

Fact Checker entlarven Falschinformationen zum Coronavirus

Nach wie vor spielen soziale Netzwerke eine große Rolle bei der Verbreitung von Fake News zur Corona-Pandemie. Immerhin scheinen sich die großen Plattformen dieses Problems bewusst zu sein und ergreifen Maßnahmen, um die Verbreitung von Corona-Fake-News einzuschränken. Facebook bezahlt zum Beispiel externe Fact-Checking-Organisationen dafür, Falschinformationen zum Coronavirus aufzudecken (in Deutschland Correctiv und dpa-Faktencheck).

Einen ähnlichen Ansatz hat YouTube, das Fact Checks, die von externen Fact Checkern erstellt wurden, nun bei bestimmten Suchanfragen zu Covid-19 einblendet, allerdings nur in Indien, Brasilien und neuerdings den USA.

Darüber hinaus spendet YouTube über die Google-News-Initiative eine Million US-Dollar an das International Fact-Checker-Network, das damit einen sogenannten Fact-Checking Development Grant auflegt. Fact-Checking-Organisationen aus aller Welt können dort bis zu 50.000 Dollar erhalten.

Einige (wissenschaftliche) Erkenntnisse, was im Kampf gegen Desinformation hilft, hat das US-Blog Axios zusammengetragen.

Drosten-Podcast für Grimme Online Award nominiert

Ungebrochen ist der Trend, dass die Mediennutzung in Zeiten der Corona-Krise gestiegen ist – auch weil die Menschen mehr Zeit zu Hause verbringen (müssen). Speziell Podcasts erleben einen Boom, nicht nur, aber auch solche, die sich hauptsächlich mit dem Coronavirus befassen. Der vielleicht bekannteste Corona-Podcast, das Coronavirus-Update, in dem der NDR den Virologen Christian Drosten von der Berliner Charité interviewt, ist für den Grimme Online Award nominiert. Alle 28 Nominierten werden kurz auf der Website des Grimme-Instituts vorgestellt.

"Der Westen" führt Leser mit Überschriften in die Irre

Überschriften spielen im Online-Journalismus eine noch größere Rolle als in Printmedien. Nicht nur in den Suchmaschinen, sondern auch auf der eigenen Seite, um die Leser zum Klicken zu bringen. Diesem Ziel opfern manche Seiten journalistische Standards. So zum Beispiel „Der Westen“, der kürzlich titelte „Michael Schumacher: Endlich“ Jetzt spricht Sohn Mick: ‚Die Gesundheit…“. Das lässt darauf schließen, dass man etwas über den Gesundheitszustand von Michael Schumacher erfahren könnte (der Privatsache ist und über den seine Familie so gut wie nichts verlauten lässt), liefert also einen Klickimpuls.

Tatsächlich geht es aber um ein Benefizfußball-Spiel, das wegen der Corona-Krise um ein paar Monate verlegt wurde, wie Stefan Niggemeier in seinem Übermedien-Blog dokumentiert. Unvollständige Zitate scheinen überhaupt eine immer beliebter werdende Masche zu sein, auch das Sport-Magazin Kicker arbeitet häufig damit, wenn auch nicht in so sinnentstellender Form wie hier „Der Westen“.

Den kompletten Journalismus&Netz-Rückblick für April gibt's wie immer auf dem Torial-Blog.

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