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hat Literatur und Performance Studies studiert, als freier Korrespondent in New York und als Redakteur bei verschiedenen Zeitschriften gearbeitet. Seine Texte erscheinen in einer Reihe von Zeitungen und Magazinen, unter anderem in der ZEIT, der Weltkunst, DU, Mousse und im Philosophiemagazin. Er ist Autor der Biographie "Susan Sontag. Geist und Glamour" (Aufbau / Northwestern University Press) sowie der Essaybände "Nüchtern. Über das Trinken und das Glück" und "Zuhause. Die Suche nach dem Ort, an dem wir leben wollen" (Hanser Berlin). Er lebt in Berlin.
Dieses Interview mit der amerikanischen Moralphilosophin Kate Manne ist in seiner Prägnanz kaum zu übertreffen: Sehr klug stellt Manne dar, was in Diskussionen über Sexismus oft unbeachtet bleibt: Frauenfeindlichkeit hatte historisch schon immer eine soziale Funktion, und zwar die, das herrschende System zu erhalten. Manne sieht Misogynie als ein Instrument, um "das Bild der Frau als Gebende, Liebevolle und Fürsorgliche" zu bestärken. Männer sind die historischen Nutznießer weiblicher Wohltätigkeit - und wenn Frauen nach verbotener Macht greifen, konnte man sie so mit Mitteln moralischer Diskurse als machthungrig und gefühllos abstempeln. Psychologische Ansätze, um Frauenfeindlichkeit zu erklären, kommen Manne daher naiv vor - vielmehr sei diese ein systematisches soziales Phänomen, so die Philosophin. Das weiße, heterosexuelle Patriarchat funktioniert für sie wie jede andere Hierarchie auch: "An der Spitze dieser Ordnung existiert ein untrüglicher Sinn dafür, wer wohin gehört und wer wem etwas schuldet, wenn es um Geschlecht, Ethnie, Klasse, Sexualität, oder Behinderung geht." Sexismus ist für Manne in diesem Sinne vor allem eine Ideologie, die Menschen aufgrund der ihnen zugeschriebenen Eigenschaften und Fähigkeiten diskriminiert - egal wie haltlos diese "Eigenschaften" in wissenschaftlicher Hinsicht sind. Ein tolles Interview.
Quelle: Claudia Steinberg und Kate Manne zeit.de
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