sharing is caring
ist wirklich so!
Vielen Dank fürs Teilen!
Kluge Köpfe filtern für dich relevante Beiträge aus dem Netz.
Entdecke handverlesene Artikel, Videos und Audios zu deinen Themen.
Ich halte das Gendern eigentlich für unerlässlich und nehme mir immer wieder vor es konsequent umzusetzen. Was mich immer wieder davon abhielt, waren neben meiner Gewöhnung ans alte, nicht-inklusive Schreiben und Sprechen, vor allem ästhetische Gründe. Statt Schrägstrichen, Binnen-I oder Gender*, entschied ich mich irgendwann, in meinen Texten möglichst das generische Femininum zu nutzen. Das hat den Vorteil, dass es subtil irritierend ist, was ich generell gerne mag, dass es typografisch unauffällig ist und es eine schöne Diskussionsgrundlage zum Thema „Dings ist bei Bums doch mitgemeint“ ist.
Weil Damen bei „Herren“ eben nicht mitgemeint sind, begrüßen sogar ultraorthodoxe Sprachkonservatoren beide getrennt, deshalb ist es auch folgerichtig, dass Politiker, die von allen gewählt werden möchten, auch alle ansprechen, als „Bürgerinnen und Bürger“ oder „Freunde und Freundinnen“. So richtig diese Inklusion ist, so unpraktisch ist die Aussprache. Deshalb ist es gut, dass Felix Stephan in der SZ nochmal auf eine praxiserprobte, elegante Lösung hinweist:
Man hört, [wenn man sich mit jüngeren deutschsprachigen Personen unterhält,] einen Laut, den es vor Kurzem an der Stelle noch nicht gab: Es ist der stimmlose glottale Plosiv, ein karger Kehllaut, der entsteht, wenn in den progressiven Innenstadtmilieus das Binnen-I mitgesprochen wird.
Zum ersten Mal bewusst habe ich das Gesprochene Binnen-I in diesem gepiqden Audio-Beitrag wahrgenommen und es für einleuchtend, logisch und gut befunden. Da hätte man auch früher drauf kommen können, genauso wie auf die typografische Lösung für das Mitmeinen, die Felix Stephan hier vorschlägt: nämlich das Trema aus dem Französischen zu übertragen, um den glottalen Plosiv zu markieren:
Das wäre dann nicht nur linguistisch begründbar, sondern auch ästhetisch ein erheblicher Gewinn: Künstlerïnnen. Redakteurïnnen. Seglerïnnen.
Der Text ist eine reine Freude, den man nicht nur gründlich lesen, sondern auch gleich ausdrucken und verteilen sollte.
Quelle: Felix Stephan sueddeutsche.de
Einfach die Hörempfehlungen unserer Kurator'innen als Feed in deinem Podcatcher abonnieren. Fertig ist das Ohrenglück!
Öffne deinen Podcast Feed in AntennaPod:
Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.
Öffne deinen Podcast Feed in Apple Podcasts:
Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.
Öffne deinen Podcast Feed in Downcast:
Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.
Öffne deinen Podcast Feed in Instacast:
Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.
Öffne deinen Podcast Feed in Apple Podcasts:
Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.
Öffne deinen Podcast Feed in Podgrasp:
Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.
Bitte kopiere die URL und füge sie in deine
Podcast- oder RSS-APP ein.
Wenn du fertig bist,
kannst du das Fenster schließen.
Öffne deinen Podcast Feed in gpodder.net:
Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.
Öffne deinen Podcast Feed in Pocket Casts:
Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.
Mir gefällt die Lösung ästhetisch sehr gut, aber die aufrechten Kämpfer gegen den “Genderwahn” wird das nicht beeindrucken.
Leider nicht zu Ende gedacht – oder wenn doch, dann in die linguistische Sackgasse. Was hilft eine Lösung für den Plural, mit der das Problem mit den Artikeln und Pronomen im Singular und auch eine Reihe von Substantiven im Singular ("Wie wird man Ärztïn?") bestehen bleibt? – Nein, meine Prognose ist, dass sich für das genderneutrale Geschlecht die Stammform und bei Artikeln und Pronomen das bisherige oder ein neues Neutrum durchsetzt.
ich hätte auch gerne den schlussabsatz aus felix stephans artikel zitiert, aber der hatte weder platz, noch trifft er das thema des piqs genau. finde ich aber irre nachdenkenswert und hofffnungsstimmend:
„In diesem Sinne ist es sicher auch ein soziologisches Phänomen, dass die Gender-Pause vor allem in jenen Milieus auftritt, die sich in Kleidung, Affektkontrolle und sittlichem Ernst ohnehin vom Durchschnitt abzuheben versuchen. Während das indifferente Sprachproletariat das geschriebene Wort immer weiter in die Formlosigkeit prügelt, besteht die distinktive Geste der jungen Kulturelite heute offenkundig darin, so schriftsprachlich, gedruckt und artifiziell zu sprechen, wie es ihre Eltern nie getan haben. Was man dann wohl Dialektik nennt. Je allgegenwärtiger die Umgangssprache wird, desto attraktiver und provokanter wird der formelle Ausdruck.“
p.s.: der vollständigkeit halber noch das via: http://www.turi2.de/ak...
Wirklich eine gute Idee, die schriftästhetisch funktioniert und zumindest mich beim Lesen nicht irritiert. Ich mach mich mal auf die Suche nach der Tastenkombination auf der deutschen Tastatur 😊