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Arbeitet als Autor, Reporter und Produzent beim Zündfunk auf Bayern2, singt mit Martin Peter bei Black Gain, macht den piqd-Hintergrund Podcast und veranstaltet den piqd-Salon in München
Ich bin in diesem Bayern2 Radiofeature zufällig gelandet und dann hat es mich gepackt und nicht mehr losgelassen.
Autor Till Ottlitz hat die gesamten 500km der ehemaligen nordirischen Grenze abgereist. Die Geschichten der dort lebenden Menschen - persönliche Erlebnisse, Anekdoten, Geschichten aus der Vergangenheit sind klein, aber in ihnen offenbart sich das europäische Drama, in dem sich benachbarte Völker immer wieder bekriegt und getötet haben. Und wie groß es ist, wenn so ein Konflikt endlich überwunden wird.
In diesem Feature hören wir, wie sehr sich das Leben in der Region zum positiven verändert hat. Dass man die Grenze nach 20 Jahren gar nicht mehr sehen kann. Wir hören, wie gut sich die Wirtschaft entwickelt hat, wie ehemalige Kämpfer zueinander finden, indem sie sich über das richtige Rezept für den besten Molotowcocktail streiten. Und wir hören, dass die Vision eines geeinten Europas all das überwunden hat. Umso größer die Angst vor der kommenden EU-Außengrenze.
Die Hardliner unter den Republikanern werden hier keine Grenze akzeptieren. Wenn man Zöllner an die Grenze stellt, werden die angegriffen. Dann muss die Polizei kommen und die Zollstation beschützen und dann wird die Polizei angegriffen, also muss die Armee eingreifen. Und dann sind wir wieder zurück auf Los.
Klar, die meisten hier wollen Frieden, aber der ist eben nun akut gefährdet. Auch eine Grenze "light" wird wohl kaum helfen.
Könnten Sie sich vorstellen, dass in Deutschland wieder irgendeine Form von Grenze entsteht? Wenn die Leute sagen, lasst uns nicht die Berliner Mauer wieder aufbauen, sondern nur ein ganz kleine Mauer - wie würden Sie sich da fühlen? Genau das passiert hier gerade. Warum machen wir so einen Schritt zurück? Warum orientieren wir uns an der Vergangenheit und schauen nicht in die Zukunft.
Till Ottlitz ruf in Erinnerung, wie großartig die Vision eines geeinten Europas ist und kann dabei ganz auf Pathos verzichten, dank der tollen Interviewpartner.
Anhören!
Quelle: Bayerischer Rundfunk Bild: Fabian von Poser br.de
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