Kanäle
Jetzt personalisiertes
Audiomagazin abonnieren
Log-in registrieren
forum verwendet Cookies und andere Analysewerkzeuge um den Dienst bereitzustellen und um dein Website-Erlebnis zu verbessern.

handverlesenswert

Kluge Köpfe filtern für dich relevante Beiträge aus dem Netz.
Entdecke handverlesene Artikel, Videos und Audios zu deinen Themen.

Du befindest dich im Kanal:

Volk und Wirtschaft

Wohnungsfrage: Sind Enteignungen wirklich die Lösung?

Frederik Fischer
Mitgründer KoDorf / Summer of Pioneers - Neues Leben und Arbeiten auf dem Land
Zum User-Profil
Frederik FischerMittwoch, 21.10.2020

Der immer hörenswerte Podcast "Systemrelevant" der Hans Böckler Stiftung widmete sich in einer der letzten Folgen der Rolle des Staates auf dem Wohnungsmarkt. In Berlin kann man spätestens seit der Einführung des Mietendeckels live miterleben, wie komplex die Regulierung von Märkten sein kann. Der Mietendeckel ist mit besten Absichten und bewundernswert viel politischem Mut auf den Weg gebracht worden. Die Bilanz bleibt aber durchwachsen. Freuen dürfen sich Bestandsmieter in großen Altbauten und guten Lagen. Weniger erfreulich ist die Situation für alle, die momentan eine Wohnung in Berlin suchen. 

Aber um den Mietendeckel geht es in der Folge nur am Rande. Im Kern steht die Frage, welche Rolle der Staat spielen kann, um insbesondere in Großstädten bezahlbares Wohnen zu garantieren. Der Ökonom Sebastian Dullien erklärt in einer kompakten halben Stunde die Historie des großen Ausverkaufs öffentlicher Liegenschaften und die Konsequenzen für die Situation heute. Statt kostspieliger Enteignungen plädiert er für eine stärkere Bautätigkeit der öffentlichen Hand – wohlgemerkt nicht nur im sozialen Wohnungsbau. Das Ziel müsse eine stärkere Durchmischung sein, um nicht heute die Brennpunkte von morgen zu bauen. 

Ich habe in der Folge viel gelernt und gerne zugehört. Überzeugen konnten mich die Argumente letztendlich aber nur bedingt. Denn das Elend der Großstädte ist nicht zuletzt auch ein ästhetisches. Wenn die öffentliche Hand baut, sieht das Ergebnis selten schöner aus als in den "begehbaren Anlagedepots" (Niklas Maak) der Renditejäger. Was ich für aussichtsreicher halte, ist eine strenge Konzeptvergabe an Baugruppen und Genossenschaften. Hier stehen weder Profitmaximierung noch Kostenminimierung an erster Stelle, sondern die Wohnqualität und der gestalterische Anspruch. Schließlich leben die Auftraggeber später selbst in dem, was sie da beauftragen. Eine weitere Alternative zu (den nicht zuletzt klimaschädlichen) Neubauten, ist die Revitalisierung und Umnutzung von leerstehenden Baudenkmälern. Insbesondere in B- und C-Lagen machen Investoren meist einen großen Bogen um diese städtebaulich wichtigen Gebäude. Und je kataloghafter unsere Städte aussehen, desto wichtiger sind historische Gebäude im Stadtbild. 

Wohnungsfrage: Sind Enteignungen wirklich die Lösung?

Möchtest du kommentieren? Dann werde jetzt kostenlos Mitglied!

Kommentare 1
  1. Frederik Fischer
    Frederik Fischer · vor 4 Jahren

    Merke gerade: Ich habe das unnötig als "entweder-oder" formuliert. Die verschiedenen Ansätze könnten sich auch prima ergänzen. Ganz ohne kommunalen Neubau kommen wir natürlich nicht aus.

Bleib immer informiert! Hier gibt's den Kanal Volk und Wirtschaft als Newsletter.

Abonnieren

Deine Hörempfehlungen
direkt aufs Handy!

Einfach die Hörempfehlungen unserer Kurator'innen als Feed in deinem Podcatcher abonnieren. Fertig ist das Ohrenglück!

Öffne deinen Podcast Feed in AntennaPod:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.

Öffne deinen Podcast Feed in Apple Podcasts:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.

Öffne deinen Podcast Feed in Downcast:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.

Öffne deinen Podcast Feed in Instacast:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.

Öffne deinen Podcast Feed in Apple Podcasts:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.

Öffne deinen Podcast Feed in Podgrasp:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.

Bitte kopiere die URL und füge sie in deine
Podcast- oder RSS-APP ein.

Wenn du fertig bist,
kannst du das Fenster schließen.

Link wurde in die Zwischenablage kopiert.

Öffne deinen Podcast Feed in gpodder.net:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.

Öffne deinen Podcast Feed in Pocket Casts:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.