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Die derzeit praktisch bedeutsamste ökonomische Debatte findet im Weißen Haus zwischen Peter Navarro (dem Berater des Präsidenten in Handelsfragen, ehemaliger Ökonomie-Professor) und Gary Cohn (Vorsitzender des nationalen Wirtschaftsrats, zuvor die Nr. 2 bei Goldman Sachs) statt.
Navarro steht (mit Steve Bannon, Gründer von Breitbart News) für ein merkantilistisches Wirtschaftsmodell (hohe Schutzzölle), wie es zuletzt eigentlich nur in Frankreich im 18. Jahrhundert auch theoretisch vertreten worden ist. Gary Cohn steht für eine offene Wirtschaft mit globaler Konkurrenz und freien Waren- und Geldströmen (wie sie sich seit der industriellen Revolution entwickelt hat). Diese beiden streiten sich derzeit um das Ohr des Präsidenten.
Navarro hat China, Mexiko und Deutschland als Hauptprobleme der US-Wirtschaft ausgemacht. Cohn hingegen steht für den Konsens der wichtigsten Ökonomen, die das Problem der US-Amerikaner in einer niedrigen Sparquote, schlechter Wettbewerbsfähigkeit (außerhalb des Technologie- und Mediensektors) und mangelnder Ausbildung sehen.
In den letzten Wochen haben sich in der Trump-Administration zunehmend die Erwachsenen durchgesetzt (entsprechend ist der Mexikanische Peso um etwa 5% gestiegen seit dem Tag nach Trumps Wahl). Navarro hat bei den Republikanern im Kongress keine gute Figur gemacht (er war schlecht vorbereitet) und Trump hat ihm Andrew Quinn an die Seite gesetzt - einen Veteranen aus der Obama-Regierung (!).
In der vergangenen Woche kam es wohl zum Schreiduell zwischen Kindern und Erwachsenen im Oval Office. Es bleibt nach wie vor zu hoffen, dass sich die Männer von Goldman Sachs durchsetzen. (Schließlich hat schon der Goldman-Veteran Mario Draghi Europa gerettet, warum sollte das nicht auch mit den USA gehen?)
Leider wird darüber nur in der Financial Times hinter der paywall berichtet. Daher habe ich das Wesentliche hier zusammengefasst.
Quelle: Shawn Donnan, Demetri Sevastopulo EN ft.com
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