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Das Ende – zumindest von piqd, wie wir es kannten.

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Marcus von Jordan

43 168

Montag, 06.03.2023

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Lieber Leser’innen,

um piqd steht es schlecht.

Unsere bisherige Kernfinanzierung läuft aus und leider hat sich gezeigt, dass die Spendenkampagne bei betterplace nicht das Potential hat, die Lücke zu schließen.

Wir haben die Kampagne jetzt auch erst mal gestoppt, denn wenn wir keine grundsätzlichere Lösung finden in den nächsten Wochen, dann wird piqd zum Ende Mai abgeschaltet werden. Ich betone gleich: wer jetzt gespendet hat und das nicht getan hätte unter der Prämisse, hat die Möglichkeit die Spende zurückzubekommen. Meldet euch einfach ([email protected]). Wir merken aber an – alle Spenden sind im Zweck, also für den Betrieb von piqd, verwendet worden.

Wenn es jetzt zum Äußersten kommt, so ist das sehr traurig natürlich. Insgesamt haben fast 200 verschiedene Kurator’innen hier 7 Jahre lang extrem gute Arbeit geleistet und euch mit immer neuen Quellen und Perspektiven versorgt. So wollen neugierige und weltoffene Menschen heutzutage Medien nutzen und eben nicht mehr so sehr in der Beschränktheit von einem oder zwei Abos.

Unser Ansatz, die ganze Idee von digitalen, kuratierten Magazinen bleibt relevant. Uns ist es aber nicht gelungen, ein so „zwingendes“ Produkt zu entwickeln, dass wir es aus den freiwilligen Beiträgen der Nutzer’innen finanzieren könnten oder dass wir eine andere Förderung gefunden hätten. Das müssen wir einsehen.

Apropos Förderung: ihr könnt euch das ja denken, wir haben wirklich bis zu unserer Oma und dem örtlichen Pfarrer alle angequatscht in den letzten Monaten. „Förderpraxis in Deutschland“ ist ein Buch, das ich lieber nicht schreiben möchte und das ihr lieber nicht lesen wollt. Frust galore. Unzählige Behörden, Organisationen, Gremien, Jurys und Anstalten mit kleinteiligen Programmen und Richtlinien, in die piqd nicht passt. Scheinbar.

Scheinbar, denn noch sind wir nicht ganz liegen geblieben. Es gibt noch ein paar wenige Gespräche und Ideen und wir werden bis zuletzt alles versuchen. Wenn wir piqd weiterführen, wird es jedenfalls grundsätzlich verändert. "Weiter so" wird es nicht geben. Wir denken an eine konsequente Ausrichtung auf europäische Perspektiven und deutlich mehr vollständige, übersetzte Texte aus dem europäischen Ausland.

Natürlich steht die Möglichkeit eines Crowd-Fundings im Raum. Wir werden diese Option auch ziehen, aber nur, wenn es eine Grundfinanzierung gibt, denn die ganzen Kosten wird so ein Funding nicht schaffen.

Jedenfalls war es jetzt an der Zeit, euch zu informieren und vielleicht kommt ja auch aus der Community noch ein wertvoller Hinweis.

Soweit erst mal. Jetzt ist es raus. Weint ruhig, wir tun es auch.

Und wir halten euch auf dem Laufenden natürlich.

wärmst

marcus und max und das ganze team

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Kommentare 168

Katarina Agathos · vor fast 2 Jahre

Liebes Piqd-Team,
eure schlechten Nachrichten treiben mich schon seit Tagen um. Erstmal Danke für eure grandiose Arbeit! Bitte macht weiter, es würde eine riesengroße Lücke hinterlassen, wenn ihr aufhört. Solch eine Vielfalt und Themenbreite finde ich bei keinem anderen Kanal mit kuratierten journalistischen Beiträgen. Und vor allem solch kluge Einordnungen nicht. Ein crowdfunding würde ich daher sofort unterstützen. Auch die Idee den Fokus auf Europa zu legen, finde ich eine gute Überlegung, vielleicht gäbe es ja dann die Möglichkeit, EU-Fördermittel zu beantragen. Mich würden aber auch noch die Gründe interessieren, warum ein Abo nicht geht - würde sofort eins abschließen! Warum gehts nicht?
Liebe Grüße und bitte nicht aufgeben.

7 Antworten
1. Marcus von Jordan · vor fast 2 Jahre
  
  Danke liebe Katarina für das gewaltige Lob! Das bedeutet uns wirklich viel und ist echter Trost. Den wir auch brauchen können.
  
  Abo haben wir versucht vor Jahren - schlimmer Misserfolg leider.
2. Gabriele Feile · vor fast 2 Jahre
  
  @Marcus von Jordan War das der Versuch Ende 2020, über den wir uns mal ausgetauscht hatten für meinen Blogpost? Zunächst war das doch positiv, wie ich mich erinnere. Was lief denn schief?
3. Marcus von Jordan · vor fast 2 Jahre
  
  @Gabriele Feile um ehrlich zu sein weiß ich das nicht mehr genau Gabriele.
  
  Schief lief, dass viel zu wenige piqd so zwingend fanden, dass sie sich auf den Deal einlassen wollten. Wir haben damals gesagt "zahl wieviel du willst, aber zahl". Minimum waren glaube ich 2€/ Monat. Wer nicht zahlte, konnte nicht mehr durchklicken auf die Quellen und hatte Newsletter Restriktionen. Neu-User'innen durften erstmal 2 Monate alles nutzen und wurden in der Zeit mit emails geknetet, um dann Zahler zu werden. Machten viel zu wenige, der Traffic wurde weniger.
  
  Was wir nicht probiert haben tatsächlich: wer nicht zahlt ist ganz raus.
  
  Sagen muss man auch mal - wir haben es seit langem nicht mehr geschafft zu wachsen. Neue und Abgänge haben sich die Waage gehalten. Und das ist natürlich unabhängig vom Bezahlmodell sehr schlecht.
4. Gabriele Feile · vor fast 2 Jahre
  
  @Marcus von Jordan OK, dann sprechen wir von derselben Sache. Damals bin ich Mitglied geworden und war das bis diesen Februar noch. Ihr habt das damals "weiche Paywall" genannt und wart anfangs ganz zufrieden: „Wir hätten das früher machen sollen“, habe ich notiert. Schade, dass der Schwung ausblieb.
  Wenn du es nachlesen willst, kannst du hier den Text finden, der ganz allgemein über die Sache mit dem Spenden geht, und wo piqd auch als Beispiel vorkommt: https://gabrielefeile....
5. Marcus von Jordan · vor fast 2 Jahre
  
  @Gabriele Feile ja es lief gut an und dann blieb es aber komplett stehen. Dass wir dann auf Spenden umgeschaltet haben, lag ja auch daran, dass es gelang gemeinnützig zu werden. Ich war mir sicher: wenn die Nutzer'innen auch noch eine Spendenquittung bekommen, dann geht es richtig los...
6. Gabriele Feile · vor fast 2 Jahre · bearbeitet vor fast 2 Jahre
  
  @Marcus von Jordan Weißt du, was bei mir das Engagement auf piqd reduziert hat: das Wegfallen der Pennies. Mich hat das immens motiviert und ich habe viele davon in großartige Bücher umgetauscht. Ich habe die Debatten genossen, und habe besonders die Community piqs toll gefunden. Doch diese wurden leider immer weniger mit der Zeit, was wahrscheinlich vielfältige Gründe hat.
7. Marcus von Jordan · vor fast 2 Jahre
  
  @Gabriele Feile Community war ein master-fail - kaum Nutzung und die Pennies eben auch nicht. Da warst du eine absolute Ausnahme.
  Ganz ehrlich - wir konnten nicht mal unsere eigenen Kurator'innen dazu bewegen, zu kommentieren und zu antworten. Irgendwie braucht es dafür scheinbar die Motivation durch das theoretische, "totale" Publikum bei den großen Plattformen.
Migk Mü · vor fast 2 Jahre

Hallo Leute
Könnt ihr nicht wie bei den Krautreportern, ein Abo System machen?
Hoffentlich geht es weiter, ihr macht eine bedeutsame Arbeit mit euren Journalismus.
Für ein ABO wären sicher viele bereit.

Eine Antwort
1. Marcus von Jordan · vor fast 2 Jahre
  
  Leider nein... haben wir vor Jahren schon versucht.
Leopold Ploner · vor fast 2 Jahre

Das ist eine traurige Nachricht, auch wenn ich zugeben muss, dass ich nicht gerade der Power-User bin. Alleine dass ich diesen Beitrag erst nach vier Tagen entdecke, spricht schon Bände.
Piqd ist mir im Lauf der Jahre schon sehr ans Herz gewachsen. Ich denke jetzt wehmütig an die vielen interessanten Artikel, die ich ohne Piqd nie entdeckt hätte.
Ich sage jetzt einfach mal Danke für die vielen schönen Stunden, die ihr mir beschert habt. Gleichzeitig drücke ich euch ganz fest die Daumen, dass es in irgendeiner Form weitergeht.

Eine Antwort
1. Marcus von Jordan · vor fast 2 Jahre
  
  Danke Leopold!
Christina Witte · vor fast 2 Jahre

Ich habe bislang einen eher bescheidenen monatlichen Beitrag gezahlt, würde diesen aber nennenswert aufstocken, wenn es der guten Sache dient. Ich höre aus den vielen Kommentaren raus, dass dies andere auch so tun würden. Wäre das keine Möglichkeit? Und was bräuchtet Ihr dann als monatlichen "Abo-Beitrag"?

4 Antworten
1. Marcus von Jordan · vor fast 2 Jahre
  
  ...ist natürlich schwer zu sagen, weil ja abhängig davon, wie viele es machen.
  Aber eine Rechnung, die wir hofften realisieren zu können ging so:
  piqd wird nie von weniger als 10.000 Menschen am Tag genutzt. Würde die Hälfte davon uns 3€/Monat geben, wäre das Minimum erreicht.
  Die Spender'innen, die wir bis jetzt haben, haben im Schnitt sogar etwas mehr als 5€/Monat gegeben, es waren aber eben viel, viel zu wenige.
2. Thomas Wahl · vor fast 2 Jahre
  
  @Marcus von Jordan Kann man mit einem neuen Aufruf zu mehr Spenden nicht noch mal zwei, drei Monate „dranhängen“? Dabei auch noch mal die Konditionen und Bedarfe klar schildern. Der Schock ist ja da. Vielleicht hilft es …..
3. Marcus von Jordan · vor fast 2 Jahre
  
  @Thomas Wahl Die Diskrepanz ist zu hoch Thomas.
  Das hier ist natürlich ermutigend, aber es sind ein paar Dutzend wohlwollende Kommentare. Da muss man jetzt realistisch sein nach allem, was wir schon versucht haben. Wir haben 600 Spenden von nicht ganz 500 Spender'innen bekommen. Selbst wenn man das Niveau annimmt brauchen wir allermindestens 3.500 solche Spender'innen.
4. Thomas Wahl · vor fast 2 Jahre
  
  @Marcus von Jordan Du hast leider wohl recht …..
rüdiger dehnen · vor fast 2 Jahre · bearbeitet vor fast 2 Jahre

Ich weiß jetzt , dass die Spenden die Lücke nicht schließen werden - trotzdem sollte ich noch spenden können ?! (Dieser Empfänger kann zur Zeit keine Spenden empfangen. Bitte versuche es morgen wieder)

Eine Antwort
1. Marcus von Jordan · vor fast 2 Jahre
  
  nun wir wollten nicht eure Spendengelder nehmen, wenn wir nachher doch nicht weitermachen können. Das ist auch, glaube ich, gut so und hätte uns anderenfalls Ärger gemacht.
  Die Stiftung kann aber, unabhängig von piqd, immer gerne Spenden annehmen und Spendenquittungen ausstellen. Wer das jetzt will, macht das am einfachsten über die Kampagne für www.torial.com bei betterplace - https://www.betterplac...
Jochen Dachboden · vor fast 2 Jahre

Piqd ist unersetzlich für mich und sein fehlen wird ein großes Loch hinterlassen. Durch Piqd bin ich auf so viele spannende Artikel und Ideen gestoßen, die ich sonst vermutlich nie entdeckt hätte. Oft hatte ich am Sonntag nach dem Newsletter lesen 10 Tabs im Browser offen, weil mich alles interessiert hat.
danke für eure grandiose Arbeit!

Eine Antwort
1. Marcus von Jordan · vor fast 2 Jahre
  
  Danke Jochen! Supernett!
  #pippindenaugen
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