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Jahrgang 1978, Journalistin und Autorin. Sie studierte Neuere deutsche Literaturwissenschaft und Geschichte in Bochum.Texte von ihr wurden unter anderem in der FR, FAZ, auf ZEIT ONLINE und in der Neuen Rundschau veröffentlicht. Sie ist Mitherausgeberin der Zeitschrift Pop. Kultur und Kritik, für die sie regelmäßig über Pop und Kunst schreibt. Außerdem ist die Mitglied der Redaktion von 10nach8, eine Kolumne und ein Autorinnen-Kollektiv bei ZEIT ONLINE.
Wolfgang Ullrich beschäftigt sich seit ein paar Jahren sehr intensiv mit der Bilderproduktion und den Kommunikationsformen in den Sozialen Medien und ihren Wechselwirkungen mit der Kunst. In diesem langen Text für die Zeitschrift Pop.Kultur und Kritik, die ich mit herausgebe, analysiert er die Wirkungsgeschichte von Edward Munchs "Schrei": von einem populären Bild zu einem sehr häufig verwendeten 😱 und einem Meme. Mit Aby Warburgs Konzept der Pathosformel nähert er sich der kommunikativen Verwendungsweise dieses populären Emojis an:
Wichtig ist ihr affektives Potenzial, das eine Verbindung zwischen Menschen herzustellen erlaubt. Es ist daher auch kein Zufall, dass zu den (neben Memen) beliebtesten Bildformen der Sozialen Medien Selfies und Emojis gehören, bei denen menschliche Mimik und Gestik – also das, was auch alle Pathosformeln ausmacht – im Zentrum stehen. Mit einem Selfie zeigt man, ob man gerade fröhlich, stolz oder einsam ist, kann aber auch animierend wirken und andere dazu bringen, ihrerseits zu posten, wie es ihnen geht, und das empfangene Selfie mit einem anderen Selfie zu beantworten. Ein Emoji hingegen ist wie ein kodifiziertes, auf den Gefühlsausdruck reduziertes Selfie; es signalisiert seinerseits die aktuelle Befindlichkeit. Paradigmatisch kennzeichnen Emojis jene „pathetisch gesteigerte Mimik“, für die Warburg sich interessierte. Man könnte sie auch als besonders formelhafte Pathosformeln bezeichnen."
(...)
Die Geschichte von Munchs „Schrei“-Motiv als Pathosformel, Mem und Emoji liefert ein gutes Beispiel dafür, wie stark das menschliche Gesicht dazu disponiert ist, als Ort von Codes und Konventionen zu fungieren. Es wird zu einem Schlüsselbild dafür, wie sehr aus einem einzelnen Bild und seiner Formalisierung eine allgemein übliche Mimik werden kann. Weitergehend lässt sich daran zeigen, dass Gesichtsausdrücke genauso Artefakte sind wie andere Formen von Bildlichkeit: das Ergebnis kulturell bedingter und inzwischen auch global wirksamer Zeichensetzungen.
Der Aufsatz endet mit der Überlegung, ob die übertriebene Mimik der Emojis, das „Face Screaming in Fear“-Emoji ist nur ein Beispiel, auch auf unsere Gesichtsausdrücke zurückwirkt. Wer findet in seinen Fotos Bilder mit weit aufgerissenem Mund?
Quelle: Wolfgang Ullrich pop-zeitschrift.de
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