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Annie Ernaux' Videotagebücher
Autorin
Kurator'in für: Zeit und Geschichte Fundstücke
Michaela Müller, in Dachau geboren, studierte Politikwissenschaften, Zeitgeschichte und Geschichte Asiens in Berlin. Sie schreibt über Menschenrechte, Migration und Ostafrika. Aufenthalte in Kenia, New York, Paris, Somalia und Somaliland. Bücher/Essays: Vor Lampedusa (2015), Auf See. Die Geschichte von Ayan und Samir (2016). Für piqd wählt sie Texte über die Geschichte des Holocaust, Arbeitergeschichte, Migration und Mentalitätsgeschichte aus.
Die Videotagebücher von Annie Ernaux, zumeist von ihrem Mann Philippe zwischen 1972 bis 1981 mit einer Super-8-Kamera aufgenommen, sind ein besonderes Zeitdokument, auch vor dem Hintergrund ihrer danach folgenden wegweisenden Bücher über die Herkunft. Wie die Erzählerin auf das eigene Leben der damals Anfang 30-Jährigen blickt – präzise, genau und unverwandt-verwandt – ist unbedingt sehenswert: Die Rückkehr vom Einkaufen zur Familie, die durch die Begleitung einer Kamera zu einem Ereignis wird, Urlaube in Albanien und Chile, das Feiern unter dem Weihnachtsbaum, erzählen viel von den Hoffnungen und Träumen der französischen Mittelschicht nach 1968.
Eingesprochen wurde die deutsche Übersetzung (Jutta Liesen) von der Schauspielerin Eva Mattes. Zunächst ist die Doku bis zum 31.10.22 in der Mediathek abrufbar.
Quelle: Annie Ernaux Bild: Annie und Philipp... www.arte.tv
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