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Kurator'in für: Klima und Wandel Fundstücke
Ole hat für die Bertelsmann Stiftung die internationale Blogger-Plattform Futurechallenges.org aufgebaut und beschäftigt sich dort nun mit den Wechselwirkungen von Digitalisierung und Nachhaltigkeit. Er ist Co-Founder der Menschenrechtsplattform www.futurechallenges.org und befasst sich mit der Fragen der Globalisierung, der Zukunft der Arbeit und mit den Wechselwirkungen von Digitalisierung und Nachhaltigkeit. Er schreibt auch auf www.netzpiloten.de, ist u.a. als selbständiger Berater zu digitalen Trends tätig und ist im Beirat des Colab_Digital aktiv. Alle hier geposteten Texte geben ausschließlich seine private Meinung wieder.
Manchmal scheint der innerdeutsche Diskurs zum Klimaschutz und die auf der internationalen Ebene ablaufende Entwicklung von einer seltsamen unterschiedlichen Realität geprägt zu sein. Eine Beobachtung, die mich immer wieder an den jahrelang verpassten digitalen Fortschritt erinnert. So ist es diese relativ kurze Meldung auf der News-Plattform Axios, die mich aufhorchen ließ und die zeigt, wie weit inzwischen die Technik hilft, Klimaschutz auf Basis des Kapitalmarktes voranzubringen, während hierzulande nur über Flüge nach Mallorca gestritten wird.
Internationale Vereinbarungen zum Schutz der Umwelt sind meist schwer zu überwachen. Satelliten können aber mit Hilfe von künstlicher Intelligenz illegale Abholzungen, Fischereiflotten, Verschmutzungen und andere umweltschädliche Aktivitäten erkennen. In den letzten Monaten hat diese Technik einen dynamischen Entwicklungsschub erfahren.
Der "Flaring Monitor" macht es möglich, illegales Abfackeln von Erdgas und Entweichen von Methan durch Förderunternehmen zu entdecken. Eine Studie hat sich mit dem Erkennen von Zwangsarbeit auf Fischtrawlern beschäftigt und ein weiteres Monitoring-Projekt überwacht den Regenwald in Amazonien mit einem genauen Blick auf illegale Minen.
Im Laufe diesen Jahres soll nun ein Monitoring Projekt gestartet werden, das mit Hilfe von künstlicher Intelligenz bzw. maschinellem Lernen CO2-Emissionen sowohl auf Länder- als auch Unternehmensebene zuordnen können soll ("TRACE"). Damit aber wird satellitengestützte Klimaüberwachung Teil der Diplomatie werden, so die Initiatoren.
Äußerst spannend ist aber die angestrebte Verbindung zum Kapitalmarkt:
"Earth-observing satellites combined with advanced computing could help enable financial markets to better incentivize environmental protection."
Die Initiatoren der o.g. Projekte gehen davon aus, dass sich auf Basis der Satellitendaten und deren Auswertung durch künstliche Intelligenz eine Art "Dow Jones Industrial Average for the Planet" erstellen lässt. Dieser würde eine direkte Verbindung zwischen den Schäden, die Unternehmen gegenüber der Umwelt verursachen ("externe Kosten"), und der Kapitalmarktbewertung dieser Unternehmen herstellen. Ökonomie und Ökologie bekämen gleichsam eine direkte technische Schnittstelle:
"A more climate-informed version of capitalism."
Das macht Hoffnung.
Quelle: Miriam Kramer, Andrew Freedman Bild: Sarah Grillo/Axios EN www.axios.com
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