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Eine Quantentechnologie, die schon auf halbem Weg anwendbar ist.

Paul Boes
Doktorand theoretische Physik
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Paul BoesMittwoch, 21.11.2018

Von all den technologischen Entwicklungen, die aus dem Zweig der Physik namens "Quanteninformationstheorie" stammen, ist der Quantencomputer wohl diejenige, die am meisten Aufmerksamkeit erregt hat. Eine weitere tritt nun aber verstärkt ins Rampenlicht: Das Quanteninternet. Genau wie beim Quantencomputer sollen auch beim Quanteninternet Quanteneffekte genutzt werden, allerdings nicht zum Rechnen, sondern um Informationen schneller und geschützter von A nach B zu bekommen, als es mit dem normalen Internet möglich wäre. Genau wie beim Quantencomputer ist es eine Technologie, die noch viele Jahre bis zur vollen Reife benötigen dürfte. Allerdings, so argumentieren Forscher von der TU Delft in einem kürzlich erschienenen Science-Artikel (paywall), ist ein wichtiger Unterschied zu Quantencomputern, dass auch jeder Zwischenschritt in der Entwicklung der Technologie bereits Anwendungen außerhalb der Universitätslabore mit sich bringt. So benötigt ein voll funktionsfähiges Quanteninternet etwa effiziente Speichergeräte für Quantenzustände an allen Endpunkten, aber auch ohne solche Quantum Memories kann das alleinige Netzwerk zum Versenden von Informationen schon mehr Datensicherheit bieten, als es über das normale Internet je möglich wäre.

Gerade in einem Bereich, in dem viel Geld in Technologien allein ihrer Zukunftsversprechen wegen gepumpt wird, ist dieses “Mitwachsen” der Anwendungen mit dem Stand der Technologie ein wichtiger Vorteil. Vielleicht werden wir also in den kommenden fünf bis zehn Jahren doch noch öfter vom Quanteninternet hören als vom Quantencomputer.

Eine Quantentechnologie, die schon auf halbem Weg anwendbar ist.

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