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Kurator'in für: Medien und Gesellschaft Kopf und Körper Flucht und Einwanderung Fundstücke Feminismen
piqd für euch die Perlen unter den Radio Features. (Bis Ende 2017 für Deutschlandfunk Kultur, inzwischen unabhängig und senderübergreifend).
Lebt und arbeitet als freie Autorin, Regisseurin und Produzentin mit Schwerpunkt künstlerisches Feature in Berlin. Hat alles mögliche an Geisteswissenschaften studiert und ist Absolventin der EBU Master School on Radio Features. Sie veröffentlichte außerdem ein erfolgloses Hip Hop Album, arbeitete sich durch bislang sieben musikalische Stilübungen von Reggae bis Death Metal, und hat trotz aller Widrigkeiten zwei wunderbare Kinder in die Welt gesetzt.
Dieses Feature erzählt eine unglaublich spannende Geschichte eines düsteren Ereignisses der jüngeren Geschichte neu. Es lässt Menschen zu Wort kommen, die bislang nicht gehört wurden, und es ist zudem eine sehr persönliche Geschichte der Feature-Autorin Patrizia Schlosser. Denn ihr Vater war Teil der Gruppe von Polizisten, die eigentlich die israelischen Geiseln retten und die Terroristen töten sollten. Als Flugpersonal verkleidet, sollten sie im Flugzeug die Geiselnehmer außer Gefecht setzen. Stattdessen aber – und das wurde den Polizisten immer wieder vorgeworfen – ergriffen diese kurz vor dem Einsatz die Flucht. Es kam zur Schießerei. Alle neun der bis dahin noch lebenden israelischen Olympia-Sportler wurden von den Geiselnehmern getötet. Patrizia Schlosser beschäftigt sich mit dem Fall in ihrem Feature "Die Witwe und der Polizist – Das Olympia-Attentat und die Frage nach der Schuld". Dass ihr Vater ein Feigling sein soll, fühlt sich für sie schmerzhaft, aber auch falsch an.
"Ich spüre einen ordentlichen Schuss Beschützerinstinkt. Niemand nennt meinen Vater feige."
Sie sieht, wie ihn die Frage nach der eigenen Mitschuld quält und bringt ihren Vater zum Reden. Das Bild der feigen Polizisten gerät ins Wanken.
"Dann ist Glas gesplittert, das ist auf uns runtergefallen, und alles ist in Deckung gegangen. Jeder lag am Boden. Übereinander, quereinand, über mir ist auch der Polizeipräsident gelegen. Strauß ist so schräg vorn Richtung Treppe gelegen. Und der Polizeipräsident, der hat dann nach mir so getastet und hat gesagt ' Ich brauch eine Waffe, ich brauche eine Waffe. Ich hab keine Waffe. Geben Sie mir Ihre Pistole.' (...) Dann ist als erster der Strauß abgehaut, geflüchtet (...) auf allen Vieren ist er dann runter (...) Dann ist er verschwunden und dann san alle verschwunden."
Eine wichtige Stimme in diesem Feature bekommt hier auch die Witwe des ermordeten Trainers Andrei Spitzer, Ankie Spitzer, die immer wieder in öffentlichen Auftritten an das Schicksal ihres Mannes, das Versagen der deutschen Behörden und den misslungenen Polizeieinsatz erinnert und die Frage nach der Schuld stellt.
Patrizia Schlosser wagt es, deren Tochter zu kontaktieren und bittet um ein Gespräch. Dass dieses tatsächlich stattfindet und Vater und Tochter nach Israel reisen, um sich mit Ankie Spitzer und deren Tochter Anouk auszutauschen, ist sensationell.
"Hättet ihr das Flugzeug verlassen sollen? Natürlich. Es wären wahrscheinlich noch mehr Menschen gestorben, wenn ihr dringeblieben wärt, sagt sie. (...) Aber für uns, sie meint Ankie und sich selbst, für uns gab es keinen Rettungsversuch. (...) Zum Glück für meinen Vater und die anderen sind sie rausgegangen. Und jetzt kann er, mein Vater, hier mit seiner Tochter sitzen. Ich spüre, wie mir die Tränen in die Augen steigen und auch alle anderen am Tisch haben feuchte Augen."
Es ist ein Aussprechen, das von tiefem Schmerz, aber auch gegenseitigem Verständnis gezeichnet ist und für beide Seiten eine offensichtliche Bereicherung darstellt.
"Ich frage: 'Ist denn nie jemand zu euch gekommen und hat gesagt, es tut uns leid?' - (...) Niemals, sagt Ankie, bis 2017, als sie endlich Erfolg mit dem Einrichten einer Gedenkstätte im Olympischen Dorf hatten. Da hat Bundespräsident Steinmeier eine Rede gehalten. - 'Und das war das erste Mal, dass er gesagt hat - von deutscher Seite - dass wir auch eine Verantwortlichkeit haben für alles, was nicht gelungen ist.'"
Wer nach diesem aufwühlenden und äußerst spannenden Feature noch mehr hören möchte – die Autorin hat im mehrteiligen Podcast "Himmelfahrtskommando" des BR noch mehr Details zu dem Fall zusammengetragen.
Quelle: Bayerischer Runfunk Bild: picture alliance ... www.br.de
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