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Volk und Wirtschaft

Weichenstellungen zur Zukunft der Globalisierung

Jürgen Klute
Theologe, Publizist und Politiker
Zum Kurator'innen-Profil
Jürgen KluteDonnerstag, 03.08.2023

Mark Leonard, Direktor des Thinktanks European Council on Foreign Relations, sieht die Entwicklung der Globalisierung vor einer entscheidenden Weichenstellung. Wie diese Weichenstellung aus Sicht von Leonhard aussieht, erläutert er in einem Gastkommentar im Wiener Standard.

Als die beiden handelspolitischen Grundmodelle sieht der Kommentator Kanada und Ungarn. Kanada orientiert sich nach seiner Beoabchtung zunehmend an der Maxime, nur noch mit weiterverwandten Ländern Handels- und Wirtschaftsbeziehungen zu pflegen, was konkret eine verstärkte Distanz zur chinesischen Wirtschaft impliziert. Demgegenüber sieht er Ungarn als ein Land, dass aufgrund seiner wirtschaftlichen Situation weiterhin auf China als Handels- und Wirtschaftspartner setzt.

Die Bundesrepublik Deutschland, die aufgrund ihrer wirtschaftlichen Größe innerhalb der EU eine zentrale Rolle im Blick auf die Handelsbeziehungen zu China für die EU spielt, sieht Leonard bisher noch als unentschieden. Sein Urteil:

Doch der monatelange Entwurfsprozess [der China-Strategie der Bundesregierung; A.d.JK] kulminierte in einem Dokument, das versucht, auf beiden Hochzeiten zu tanzen, indem es Freelands Grammatik und Orbáns Logik übernimmt.

In Ergänzung zu diesem Artikel ist vielleicht auch dieser Artikel aus dem Wiener Standard interessant: Deutschlands Weg zur Instabilität. Paul Lendvai befasst sich in seiner Kolumne mit den denkbaren Folgen der zunehmenden Zustimmung der deutschen Wählerinnen und Wähler zur faschistischen AfD und sieht Deutschland auf einem Weg in Richtung Instabilität – politisch und damit auch wirtschaftlich. Angesichts der von Leonard beschriebenen Weichenstellungen, vor denen die Globalisierung und damit auch die EU steht, wäre eine instabile Bundesrepublik politisch wie wirtschaftlich das derzeit denkbar Schlechteste, was der EU passieren könnte.

Weichenstellungen zur Zukunft der Globalisierung

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Kommentare 1
  1. Achim Engelberg
    Achim Engelberg · vor mehr als ein Jahr

    Zwei lesenswerte Beiträge.

    Dass der 1929 geborene Paul Lendvai besorgt ist, versteht man stärker, wenn man seinen Lebenslauf sieht: https://de.wikipedia.o...

    Aufschlussreich ist dieser Artikel von Gustav Seibt zur EU-Kritik der Rechtsextremen, der so endet:
    Das Ende der EU wäre eine Revolution im wüstesten, zerstörerischen Sinn. Anders als um 1800 oder 1990 würden nicht überlebte Verhältnisse liquidiert, Grenzen geschleift und Komplexität reduziert, sondern neue Zersplitterung würde geschaffen, mit unabsehbaren Folgen fürs Leben aller europäischen Bürger, beim Reisen und Studieren, vom Arbeitsmarkt bis zum Güterverkehr. Die Bürger würden auf einmal merken, dass die EU entgegen allen Falschbehauptungen ihr Leben nicht komplizierter, sondern viel einfacher gemacht hat.
    Damit ist aber noch nicht das für Deutschland fatalste Resultat benannt. Wenn es die EU nicht mehr gäbe, würde das zurückkehren, was man in variablen Formulierungen das „deutsche Problem“ Das sollte nun endlich Politik werden.

    https://www.sueddeutsc...
    Alternativ:
    https://blendle.com/i/...

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