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Zeit und Geschichte

Das Leben in der Deutschen Demokratischen Republik – mit dem Blick der Stasi

Hauke Friederichs
Journalist und Autor
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Hauke FriederichsSonntag, 14.04.2019

Hinweise auf die verborgene Opposition, Probleme der Wirtschaft, Statistiken zum Devisenumtausch, Berichte über Fluchtfälle. Was die "Zentrale Auswertungs- und Informationsgruppe" – kurz ZAIG genannt – an Informationen sammelte, war geheim. Diese Abteilung gehörte zum Ministerium für Staatssicherheit und berichtete detailliert über die Stimmung und die Lage der Deutsch Demokratischen Republik.

Die Information der ZAIG gingen der Partei- und Staatsführung der DDR. Seit dem Juniaufstand 1953 bis zum Dezember 1989, 37 Jahre lang, verfasste die Stasi diese Berichte – eine zeitgeschichtliche Quelle von großem Wert für die Forschung. Was die Stasi an Informationen weitergab, lässt sich in der bemerkenswerten Datenbank "Die DDR im Blick" online recherchieren. Triviale Angaben finden sich hier ebenso wie Schwierigkeiten beim Aufbau des "real existierenden Sozialismus" und Gefahren für die Stabilität des Staates.


So offenbart sich der Blick der Stasi auf die DDR. "Es entfaltet sich ein breitgefächertes Spektrum, eine Art Tiefenbohrung in die DDR-Gesellschaft, geprägt von der geheimdienstlichen Sicht, die vor allem darauf bedacht war, politisch abweichendes Verhalten und sicherheitsrelevante Probleme aufzudecken und zu neutralisieren", schreiben die Forscher um Daniela Münkel, die im Auftrag des Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik, die Berichte herausgegeben und so das Projekt ermöglicht haben.
Das Leben in der Deutschen Demokratischen Republik – mit dem Blick der Stasi

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Kommentare 2
  1. Achim Engelberg
    Achim Engelberg · vor mehr als 5 Jahre

    Erhellend, komisch bis zur Bitterkeit ist dieser ergänzende Artikel:
    https://www.spiegel.de...

    "Wir haben uns im Osten der Republik sehr wohl gefühlt (...). Wir haben gegrillt, geredet und Bier getrunken. Und wir haben offen über die Probleme diskutiert, die uns allen auf den Nägeln brannten", so Engelhardt in dem jetzt als Buch erschienenen Interview mit dem Titel "Der letzte Mann. Countdown fürs MfS".

    1. Hauke Friederichs
      Hauke Friederichs · vor mehr als 5 Jahre

      Vielen Dank für den Hinweis. So manches Buch der "Edition Ost" bietet ähnlich erhellende Geschichten über die Arbeit des MfS

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