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Kurator'in für: Flucht und Einwanderung Literatur Fundstücke Zeit und Geschichte
Dissertation über John Berger (Dr. phil.). Seine Essays und Interviews, seine Reportagen und Rezensionen erscheinen u. a. in Neue Zürcher Zeitung, Blätter für deutsche und internationale Politik, Sinn und Form, Jacobin und Lettre International. Als Historiker wertet er den in der Berliner Staatsbibliothek vorliegenden Nachlass seines Vaters aus. So erschienen »Die Bismarcks. Eine preußische Familiensaga vom Mittelalter bis heute« (2010, zusammen mit Ernst Engelberg) oder die von ihm herausgegebene Neuedition von Ernst Engelbergs »Bismarck. Sturm über Europa« (2014). Als Buchautor publizierte er zuletzt das literarische Sachbuch »An den Rändern Europas« (2021).
Es ist eines der bekanntesten Bilder: Der US-Fotograf Eddie Adams hielt es am 1. Februar 1968 fest. Der Polizeichef von Saigon erschießt mafiahaft einen Mann in Zivil.
Der amerikanische Fotograf, seinerzeit 34, war für die Nachrichtenagentur AP im Einsatz, ein erfahrener Mann. Er nahm an, lediglich ein Verhör auf offener Straße zu fotografieren. "Damals war es üblich, dass man Gefangenen dabei die Pistole an die Schläfe hält", sagte Adams später. Er rechnete nicht damit, dass der General den Abzug drückt. Es kam anders.
Wer den weiteren Rahmen besser begreifen will, findet hier Aufschlussreiches:
Damals, vor 50 Jahren, kam es ans Licht der Weltöffentlichkeit:
Der Krieg war für die Amerikaner nicht zu gewinnen. Sie versuchten deshalb, ihn zu «vietnamisieren», also immer mehr Verantwortung an die Südvietnamesen abzugeben. Es war ein Spiel auf Zeit, um in Paris noch ein halbwegs ehrenhaftes Kriegsende aushandeln zu können. Auf sich alleine gestellt, hielt sich Südvietnam danach nur noch wenige Jahre bis zur vollständigen Niederlage.
Was aber wirkte weiter?
Seitdem sind immer stärker Medien Kriegsparteien. Freilich, es gab schon vorher berühmte Fotografen, die die Sicht auf die Kampfhandlungen wandelten. Man denke an Robert Capa. Aber seit dem medialen Desaster in Vietnam werden bis heute PR-"Einheiten" eingesetzt - von allen Seiten.
Seitdem werden immer weniger Militärangehörige aus den reicheren und gebildeten Schichten rekrutiert. In den Vietnamkrieg konnte der Millionärssohn wie der eines Professors eingezogen werden. Auch deshalb war der Aufschrei und der Protest so groß. Nun kam das "Kanonenfutter" vom "White Trash". Und der Söldner betrat wieder den Raum.
Seitdem ließen sich westliche Staaten in solche blutige Schlachten nicht mehr direkt verwickeln. Man schmiedete Allianzen der Willigen, so dass die meisten Toten nicht aus den reichen Ländern kamen und kommen.
Quelle: Jochen Leffers, Peter Winkler Bild: Eddie Adams/DPA spiegel.de
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