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Zeit und Geschichte

Scheitern mit Meisterwerken – eine Recherche zu Leonardo da Vinci

Achim Engelberg
schreibt, kuratiert, gibt heraus
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Achim EngelbergDonnerstag, 02.05.2019

Vor 500 Jahren, am 2. Mai 1519, starb Leonardo da Vinci - einer der rätselhaftesten und anregendsten Menschen. War er vor allem Maler? Heute ist er durch wenige Gemälde wie die MONA LISA im Louvre bekannt. War er vor allem Wissenschaftler? Das legen viele Studien nahe.

Vor allem war er ein Genie, das nicht fertig wurde. Ein Neugieriger, ein Erfahrungshungriger. Vieles blieb Fragment, vieles ist augenblickshaft dauerhaft.

Die Naturwissenschaften halfen ihm bei der Malerei, die Erfindungswucht des Künstlers dem Forscher. Ohne seine anatomischen Studien enthüllten die Bewegungen der Körper auf seinen Bildern nicht das Innere, die Seele der Dargestellten.

Beides sind für da Vinci Erkenntniswege, die sich verbinden, aber auch parallel laufen. Getrennt arbeiten, gemeinsames entdecken.

Die Spurensuche im Radio von Tilman Urbach gibt einen Überblick, zeigt aber auch seine Wirkung bis heute. So kommt der Maler Michael Triegel (geb. 1968), der zur dritten Generation der Leipziger Schule gehört, zu Wort.

Die Literatur über Leonardo da Vinci ist bibliothekengroß. Neue Bücher stellt dieser Artikel vor:

Vor fünfzehn Jahren nannte Charles Nicoll seine Leonardo-Biografie "Flights of the Mind" – was sich als "Fluchten des Geistes" übersetzen ließ. Darin klang aber auch Flüchten an, Fliehen und Aufbruch in Permanenz, Höhenflüge ins Absolute – ein Charakterzug von Leonardo wie Michelangelo, diesen noch immer aufregenden Kunst-Titanen.

Jeder glaubt die MONA LISA zu kennen, aber vielleicht ist das Aufregendste, was Leonardo da Vinci schuf, der immer Stift und Block dabei hatte, seine Zeichnungen. Das legen diese Beispiele in der NZZ nahe:

Wer zeichnet, schafft Welten. Und beginnt sich vielleicht auch zu fragen, wie es ist, wenn Geschaffenes vergeht. Oder zerstört wird. Strich für Strich kann sich der Zeichner vorstellen, wie das, was entsteht, untergeht. Wie das, was aufgebaut wurde, auseinanderbricht und am Ende das uranfängliche Chaos hinterlässt, aus dem alles einmal entstanden ist.

Scheitern mit Meisterwerken – eine Recherche zu Leonardo da Vinci

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