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Zeit und Geschichte

Sollte man notfalls mit Waffen in anderen Ländern für Frieden sorgen?

Dirk Liesemer
Autor und Journalist
Zum Kurator'innen-Profil
Dirk LiesemerDonnerstag, 22.02.2018

Seit dem Ende des Kalten Krieges ist dies eine der großen Streitfragen in der internationalen Diplomatie und der Friedensforschung: Soll man, wenn in einem Land schwere Verbrechen gegen die Menschlichkeit stattfinden, mit Kampftruppen militärisch intervenieren? Die Debatte begann mit dem Genozid in Ruanda im Jahr 1994, bei dem die Welt so unentschlossen wie gleichgültig zuschaute. Wenn damals militärisch eingegriffen worden wäre, hätten Hunderttausende Menschen gerettet werden können. Schon Monate später, vor dem Hintergrund der Kriege auf dem Balkan, stritten liberale Politiker zunehmend laut für die Idee einer humanitären Intervention. Für alle sichtbar wurde der Streit, als der Grünen-Politiker Joschka Fischer auf einem Parteitag in Bielefeld von einem Farbbeutel getroffen wurde. Es war das Dümmste, was seinen Kritikern einfallen konnte. Mittlerweile wird regelmäßig bei Konflikten mit dem Gebot der internationalen Schutzverantwortung argumentiert. Wie das Konzept in den vergangenen zwei Jahrzehnten immer wieder angepasst, aber auch missbraucht wurde, erzählt dieses Feature. Bis heute ist die Idee zwar nicht als Norm im internationalen Recht verankert, aber was sich verändert hat, ist die Debattenlage: Staatliche Souveränität gilt nicht länger als sakrosankt.

Sollte man notfalls mit Waffen in anderen Ländern für Frieden sorgen?

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Kommentare 1
  1. Hauke Friederichs
    Hauke Friederichs · vor fast 7 Jahre

    Im Fall der Kurden im Irak und den deutschen Waffenlieferungen an die Peschmerga wurde das Dilemma zuletzt sehr deutlich. Was kann die Bundesregierung tun, wenn keine eigenen Soldaten ins Gefecht ziehen sollen - und gibt es eine Pflicht, aktiv zu werden?

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