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Kurator'in für: Flucht und Einwanderung Literatur Fundstücke Zeit und Geschichte
Dissertation über John Berger (Dr. phil.). Seine Essays und Interviews, seine Reportagen und Rezensionen erscheinen u. a. in Neue Zürcher Zeitung, Blätter für deutsche und internationale Politik, Sinn und Form, Jacobin und Lettre International. Als Historiker wertet er den in der Berliner Staatsbibliothek vorliegenden Nachlass seines Vaters aus. So erschienen »Die Bismarcks. Eine preußische Familiensaga vom Mittelalter bis heute« (2010, zusammen mit Ernst Engelberg) oder die von ihm herausgegebene Neuedition von Ernst Engelbergs »Bismarck. Sturm über Europa« (2014). Als Buchautor publizierte er zuletzt das literarische Sachbuch »An den Rändern Europas« (2021).
Henry M. Broder nannte daraufhin Jakob Augstein einen "miesen Antisemiten". Herr Broder, gibt es unmiese Antisemiten?
Der Geheimdienst hatte sie festgenommen, weil sie mit einem Messer Israelis töten wollte. Sie hatte es niemandem erzählt und niemand hatte es ihr befohlen. Aber die israelischen Sicherheitsbehörden wussten es. Woher? Weil, schreibt Ayad, kaum ein Mensch auf dieser Erde so gründlich überwacht werde wie ein Palästinenser im Westjordanland. Hochentwickelte Algorithmen kontrollieren Internetnutzung und Telekommunikation und ein möglichst lückenloses Netz aus Agenten, Spitzeln und Zuträgern überwacht die dazugehörigen Menschen.
Und er kommt zum Fazit:
Und wenn es vor einigen Jahren so ausgesehen haben mag, als sei Israel im Westen isoliert, so kann man heute feststellen, dass sich im Gegenteil der Rest des Westens auf einen israelischen Weg begeben hat.
Wenn man nachschaut, woher Augstein diesen Ausdruck nimmt, stößt man auf dieses Buch:
Und Augstein moderiert Veranstaltungen über dieses Buch – zuletzt im BE.
Blättert man im Band, findet man ähnliche unklare Ausdrücke. Ivan Krastev, schon sieben Mal waren seine Texte als Piq zu lesen, schreibt von "Mehrheitsdiktatur". Gemeint ist, dass autoritäre Herrscher heute mit den Ängsten und Wünschen der Mehrheit spielen. Das war aber schon in der Antike so, man denke an Julius Caesar. Von ihm leitet sich später der Ausdruck Zar ab.
Augstein und andere sollten nicht als Antisemiten verleumdet werden, aber es ist nicht gut, wenn Autoren Begriffe, genauer: Schlagworte, verwenden, die wenig erklären, aber viel verwirren. Dazu gehört "Israelisierung der Welt".
Quelle: Henry M. Broder, Jakob Augstein u. a. achgut.com
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