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Zeit und Geschichte

UnVergessen: Die Frauenrechtlerin Adelaide Casely-Hayford

Michaela Maria Müller
Autorin
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Michaela Maria MüllerMontag, 16.05.2022

Adelaide Casely-Hayford (1868-1960) war eine sierra-leonisch stämmige Schulgründerin, Autorin und Frauenrechtlerin. Sie wurde in Freetown, damals noch die Hauptstadt von Britisch-Westafrika, geboren. In den Jahrzehnten zuvor waren immer mehr Menschen in die 1792 gegründete Hafenstadt gezogen, viele von ihnen befreite Sklaven und Sklavinnen, die nach Westafrika zurückkehrten. Casely-Hayford gehörte einer kreolischen Familie an, die zur Elite zählte, und verbrachte den größten Teil ihrer Kindheit in England.

1903 heiratete sie in London den Panafrikanisten Joseph Casely-Hayford, 1904 kam ihre Tochter Gladys zur Welt, 1914 wurde die Ehe geschieden.

Nach diesem Aufenthalt in Europa kehrte sie in ihre Heimatstadt zurück und hielt zunächst unter anderem Vorträge über die Rechte verheirateter Frauen. 1920 ging sie in die USA und kehrte mit Geldern zurück, mit denen sie in Freetown die „Girls‘ Vocational School“ gründete. Die Lerninhalte dort unterschieden sich deutlich von den sonst vermittelten Inhalten über Haushaltsführung oder Kindererziehung. Bis 1940 leitete sie die Schule – natürlich nie ohne Widerstände.

Die Historikerin Adelaide Cromwell bezeichnet sie auch als "African Victorian Feminist“, womit auch umrissen wird, was sich alles in ihrem Leben spiegelt: das viktorianische England, Feminismus, Kolonialismus, aber auch wie international der Zugang zu Bildung von Eliten schon damals war.

Ebenso ist die Folge über die Frauenrechtlerin Ika Freudenberg (1858-1912), die auch Zeitgenossin Adelaide Casely-Hayfords war, hörenswert.

Host des Podcasts "Frauen von damals" ist die Historikerin und Konferenzdolmetscherin Bianca Walther. Die Produktion des Podcasts kann hier unterstützt werden.

UnVergessen: Die Frauenrechtlerin Adelaide Casely-Hayford

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